Stadt Osnabrück – Beim gestrigen Großbrand in Osnabrück-Fledder gelangte durch Chemikalien konterminiertes Löschwasser über die Regenwasserkanalisation in das nahe gelegene Regenklärbecken an der Ackerstraße.
Dieses Löschwasser wurde zum größten Teil mit speziellen Tankwagen abgepumpt. Zuvor war das aus Beton bestehende Regenklärbecken abgesperrt worden. Offensichtlich war die Absperrung aufgrund eines technischen Defektes am Regenklärbecken jedoch nicht zu 100 % dicht, sodass ein Teil des kontaminierten Löschwassers unbemerkt in die Hase gelangen konnte. Das Leck konnte mittlerweile abgedichtet werden. Leider setzte ein Fischsterben ein.
„Wir haben zum frühmöglichen Zeitpunkt alles getan, aber durch einen technischen Defekt in einem Klärbecken liefen in den ersten Stunden größere Mengen Löschwasser mit Tensiden durch ein unterirdisches Abflussrohr in die Hase. Dies führte zu einem Fischsterben vom Eintrittspunkt im Fledder bis hin zur Wachsbleiche. Ab dem Haseuferweg konnten wir wieder lebende Fische sichten. Wir sind uns sicher, dass das Klärbecken mittlerweile dicht ist“, so Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann, der zurzeit Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und die für die Feuerwehr zuständige Dezernentin Katharina Pötter urlaubsbedingt vertritt.
Um die Schäden so gering wie möglich zu halten, wird nicht einfach darauf gewartet, dass sich das Hasewasser durch regelmäßigen natürlichen Zulauf von selbst verdünnt. Aktiv pumpt die Feuerwehr Wasser aus dem Schönungsbecken des Klärwerks Eversburg, welches in unmittelbarer Nähe der Hase liegt, um das Hasewasser so zu verdünnen. Hierzu werden Feuerwehrpumpen verwendet, die insgesamt acht Kubikmeter Wasser pro Stunde in die Hase leiten.
Entgegen unserer letzten Mitteilung wird die Verunreinigung eher dem konterminierten Löschwasser zugeschrieben als durch den in Maßen verwendeten Löschschaum. Dort, wo Wasser aufgewühlt wird (z.B. durch das Überströmen von Wehren wie am Alando), bildet sich durch das konterminierte Löschwasser auf der Wasseroberfläche Schaum. Das Entfernen des Schaums würde allerdings eher eine „kosmetische“ Maßnahme sein, da die Stoffe, die den Schaum beim Aufwirbeln des Wassers bilden, im Wasser gelöst sind und dieses aufgrund der Menge des Hasewassers nicht abzupumpen ist. So wird sich das Problem erst durch Verdünnung von vom Oberlauf zufließendem frischen Hasewasser lösen.
Der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz überprüft zurzeit im Stadtgebiet das Wasser der Hase auf weiteres Fischsterben und hat sowohl die Unteren Wasserbehörden des Landkreises Osnabrück als auch des Kreises Steinfurt und den NWA (Niedersächsisch-Westfälischer Anglervereinigung) über den aktuellen Sachstand informiert.
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