Koblenz – Chen Zhiguangs Ausstellung „Magische Räume“ ist am Sonntag 06.02.2022 im Koblenzer Ludwig Museum eröffnet worden. Seit über 20 Jahren ist der 1963 in Xiamen geborene Künstler für seine Ameisen-Skulpturen und Installationen bekannt, die ganze Räume und Landschaften besetzten können. Passend zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Beijing bietet die Ausstellung einen erneuten Dialog mit chinesischen Positionen.
Die Bildungs- und Kulturdezernentin der Stadt Koblenz, Priv.-Doz. Dr. Margit Theis-Scholz, der Staatssekretär im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Jürgen Hardeck wie auch die Museumsdirektorin Prof. Dr. Beate Reifenscheid betonten die Wichtigkeit einer soliden Basis des kulturellen Miteinanders. Das Ludwig Museum kann auf eine lange Tradition zurückblicken, durch die bedeutende Künstler aus Asien dem Koblenzer sowie dem überregionalen Publikum vorgestellt wurden.
Chen Zhiguang nimmt seit 2006 kontinuierlich an internationalen Ausstellungen in den USA, Frankreich, Deutschland und Schweden teil. Im Jahr 2012 war er auf der documenta 13 vertreten. Er lebt und arbeitet in Beijing und Fuzhou in der Provinz Fujian, die im Jahr 2022 ihr 33-jähriges Partnerschaftsjubiläum mit Rheinland-Pfalz feiert. In China eine angesehene Persönlichkeit des Kulturlebens, spiegelt Chen Zhiguang mit seinen Ameisen das Leben im kommunistischen Staat nach, aber zugleich auch individuelle Lebenskonzepte und Schicksale: In der Masse müsse man sich unterordnen, dafür könne man auch über sich selbst hinauswachsen und dabei Macht und Würde erlangen. Einzelne Persönlichkeiten können, ähnlich seiner großen Stahl-Ameisen oder der bunten, mehr filigranen Ameisen, durchaus hervorstechen, doch am Ende entscheidet allein die Zusammenstellung der Gruppe, ob der Betrachter einzelne Individuen als bedrohlich oder als eher bewundernswert empfindet. Auch die Darstellungen von knorrigen, alten Baumstämmen, die bei Chen Zhiguang sowohl als Malerei, Aquarell und Skulptur formuliert sind, versinnbildlichen die Verbindung mit der Natur bzw. den Verlust dieser Verbindung und können als Metapher für die durch Zivilisation und Wohlstand hervorgerufene Entwurzelung des modernen Menschen verstanden werden.
Die Ausstellung im Ludwig Museum Koblenz versteht sich als Dialog mit der Partnerprovinz Fujian und setzt eine lange Reihe bedeutender chinesischer Positionen fort, die seit 2000 im Ludwig Museum gezeigt wurden.
Stadt Koblenz