Heute, am 12. November, blicken wir auf eine Vielzahl bedeutender historischer Ereignisse zurück. Einige dieser Geschehnisse haben die Welt verändert und prägen bis heute unser Leben. Besonders hervorzuheben ist der 12. November 1918: Frauen erhielten in Deutschland erstmals das aktive und passive Wahlrecht. Dies markiert einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Frauenrechte und Demokratieentwicklung. Doch auch die anderen Ereignisse dieses Tages verdienen Beachtung.
1799: Alexander von Humboldt beobachtet Meteorstrom der Leoniden
Der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt dokumentierte am 12. November 1799 einen spektakulären Meteorstrom in Cumaná, Venezuela. Diese Beobachtung der sogenannten Leoniden legte den Grundstein für die wissenschaftliche Erkenntnis, dass solche Himmelsereignisse in regelmäßigen Abständen auftreten. Seine Arbeit war wegweisend für die Astronomie und trug maßgeblich zum Verständnis meteorischer Phänomene bei.
1859: Jules Léotard zeigt ersten Salto vom Trapez
Am 12. November 1859 führte Jules Léotard im Pariser Cirque Napoléon einen Salto vom Trapez vor und schrieb damit Zirkusgeschichte. Der mutige Akrobat gilt als Erfinder des „Fliegenden Trapez“, einer Kunstform, die bis heute fester Bestandteil spektakulärer Zirkusvorführungen weltweit ist. Seine Leistung setzte neue Maßstäbe für Akrobatik und inspirierte Generationen von Künstlern.
1895: Gründung des Automobile Club de France
Der Automobile Club de France, der am 12. November 1895 in Paris gegründet wurde, war der erste Verkehrsclub der Welt. Er setzte sich für die Interessen der Automobilbesitzer ein und spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Straßenverkehrs in Frankreich. Der Club legte den Grundstein für viele moderne Automobilverbände und förderte die Etablierung eines geregelten Straßenverkehrs.
1900: Weltausstellung in Paris endet mit Millionenpublikum
Die Pariser Weltausstellung, die am 12. November 1900 endete, war ein beispielloses Spektakel, das rund 50 Millionen Besucher anzog. Zu einer Zeit, als die Bevölkerung Frankreichs nur etwa 39 Millionen betrug, stellte diese Veranstaltung eine kulturelle und technische Leistungsschau dar. Sie präsentierte bahnbrechende Erfindungen wie den Dieselmotor und symbolisierte den Fortschritt zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
1918: Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland
Am 12. November 1918 trat der Rat der Volksbeauftragten in Deutschland zusammen und beschloss das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Diese Entscheidung markierte einen Meilenstein in der Geschichte der Gleichberechtigung und Demokratie. Frauen erhielten erstmals die Möglichkeit, aktiv an politischen Wahlen teilzunehmen, was die gesellschaftliche Struktur nachhaltig veränderte.
1918: Gründung der Bayerischen Volkspartei
Ebenfalls am 12. November 1918 wurde in Regensburg die Bayerische Volkspartei (BVP) gegründet. Die Partei entstand als Reaktion auf die politische Umwälzung nach dem Ersten Weltkrieg und spielte in der Weimarer Republik eine bedeutende Rolle. Sie setzte sich für konservative Werte und die föderale Struktur Deutschlands ein.
1936: Eröffnung der San Francisco-Oakland Bay Bridge
Am 12. November 1936 wurde die San Francisco-Oakland Bay Bridge offiziell eröffnet. Die imposante Brücke, die San Francisco mit Oakland verbindet, gilt als Meisterwerk der Ingenieurskunst. Sie war zu ihrer Zeit die längste Brücke der Welt und symbolisiert bis heute den wirtschaftlichen Aufschwung und die Innovationskraft Kaliforniens.
1943: Führererlass „Lex Krupp“ verändert Unternehmensnachfolge
Durch den sogenannten „Lex Krupp“-Erlass von Adolf Hitler am 12. November 1943 wurde das Unternehmen Friedrich Krupp AG in eine Personengesellschaft umgewandelt. Die Nachfolgeregelung sicherte der Familie Krupp erhebliche steuerliche Vorteile und ermöglichte es, das Industrieimperium im Familienbesitz zu halten.
1953: Gründung des Senders Freies Berlin
Am 12. November 1953 wurde der Sender Freies Berlin (SFB) gegründet. Er entwickelte sich zu einer wichtigen Stimme des Rundfunks in Westdeutschland und prägte maßgeblich die mediale Berichterstattung in der Nachkriegszeit. Der SFB war Teil des öffentlichen Rundfunksystems und spielte eine wichtige Rolle bei der Information der Bevölkerung.
1971: Arches National Monument wird zum Nationalpark erklärt
Am 12. November 1971 erklärte US-Präsident Richard Nixon das National Monument Arches in Utah zum Nationalpark. Mit seinen ikonischen Felsformationen und natürlichen Steinbögen ist der Arches-Nationalpark ein beliebtes Touristenziel und ein bedeutendes Schutzgebiet für die einzigartige Geologie der Region.
1982: Juri Andropow wird Generalsekretär der KPdSU
Nach dem Tod von Leonid Breschnew übernahm Juri Andropow am 12. November 1982 das Amt des Generalsekretärs der KPdSU. Andropow, der zuvor den KGB geleitet hatte, führte die Partei in einer politisch angespannten Phase und versuchte, Reformen im sozialistischen System der Sowjetunion umzusetzen.
1987: Frankfurter Opernhaus durch Brandstiftung zerstört
Am 12. November 1987 wurde das Frankfurter Opernhaus durch Brandstiftung schwer beschädigt. Der Wiederaufbau kostete rund 170 Millionen DM und dauerte mehrere Jahre. Die Zerstörung des Opernhauses wurde als schwerer kultureller Verlust empfunden, doch die erfolgreiche Restaurierung brachte der Stadt Frankfurt ein modernes Kulturzentrum zurück.
1989: Konzert für Berlin nach dem Mauerfall
Drei Tage nach dem historischen Fall der Berliner Mauer fand am 12. November 1989 in der Westberliner Deutschlandhalle das „Konzert für Berlin“ statt. Das Event sollte Jugendliche aus Ost-Berlin und der DDR willkommen heißen und den Aufbruch in eine neue Zeit symbolisieren. Es markierte den Beginn der Wiedervereinigung und wurde zu einem emotionalen Höhepunkt für viele Menschen.
1992: Prozessbeginn gegen Erich Honecker und SED-Führung
Am 12. November 1992 begann der Prozess gegen Erich Honecker und weitere hochrangige SED-Funktionäre. Ihnen wurde der Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze zur Last gelegt. Der Prozess war ein wichtiger Schritt zur juristischen Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und zog große öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.
2011: Silvio Berlusconi tritt zurück
Am 12. November 2011 reichte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi offiziell seinen Rücktritt ein. Der Druck auf Berlusconi war durch die Eurokrise und wachsende Kritik an seinem Regierungskurs immens gestiegen. Sein Rücktritt markierte das Ende einer politisch turbulenten Ära in Italien.
Diese Rückblicke verdeutlichen, wie facettenreich die Geschichte des 12. November ist. Jedes dieser Ereignisse hat auf seine Weise Spuren hinterlassen und zeigt die Vielfalt der Geschehnisse an einem einzigen Tag in der Geschichte.
Redaktion Mittelrhein Tageblatt