Wolfgang Steiert ist tot (1963–2024)
Der deutsche Skisprungsport trauert um Wolfgang Steiert, der am 12. Dezember 2024 im Alter von nur 61 Jahren verstorben ist. Der gebürtige Schwarzwälder prägte über Jahrzehnte hinweg sowohl als Athlet als auch als Trainer die Skisprungszene und hinterlässt ein beeindruckendes sportliches Erbe.
Eine Karriere voller Höhen und Herausforderungen
Steiert begann seine Laufbahn als aktiver Skispringer und gehörte von 1981 bis 1989 der deutschen Nationalmannschaft an. Er nahm an mehreren internationalen Wettbewerben teil und sammelte wertvolle Erfahrungen. Doch schwere Stürze und Verletzungen zwangen ihn, seine Karriere als aktiver Sportler bereits im Alter von nur 25 Jahren zu beenden.
Unmittelbar nach dem Karriereende entschied sich Steiert, dem Skisprung treu zu bleiben, und wechselte auf die Trainerbank. Im Jahr 1991 übernahm er den deutschen B-Kader und machte sich durch seine fachliche Expertise und sein Gespür für Nachwuchstalente schnell einen Namen. Zwei Jahre später wurde er Co-Trainer der Nationalmannschaft unter Reinhard Heß.
Ein prägender Trainer für eine goldene Generation
Als Co-Trainer spielte Wolfgang Steiert eine entscheidende Rolle bei den Erfolgen deutscher Skisprungstars wie Martin Schmitt und Sven Hannawald. Sven Hannawald verabschiedete sich mit den Worten: „Lieber Wolfi, ich bin einfach nur froh, dass sich unsere Wege damals Anfang der 90er gekreuzt haben und du mich an die Hand genommen hast.“ Unter der Leitung von Steiert und Heß erlebte der deutsche Skisprung eine glanzvolle Ära, die mit zahlreichen Weltcup-Siegen und WM-Medaillen unvergessen bleibt.
Nach der Weltmeisterschaft 2003 übernahm Wolfgang Steiert den Posten als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Aufgrund von ausbleibenden Erfolgen und internen Differenzen endete diese Position jedoch bereits im Jahr 2004. Anschließend zog es Steiert nach Russland, wo er als Nationaltrainer tätig war und Athleten wie Denis Kornilow und Dmitri Wassiljew zu Spitzenleistungen führte.
Rückkehr und Engagement im Nachwuchsbereich
Im Jahr 2010 kehrte Steiert zum Deutschen Skiverband zurück und übernahm eine Position als Landestrainer in seiner Heimatregion. Dort widmete er sich vor allem der Nachwuchsförderung und unterstützte junge Talente dabei, ihren Weg in den Spitzensport zu finden. Sein Engagement und seine Leidenschaft für den Skisprung blieben bis zuletzt ungebrochen.
Der Tod von Wolfgang Steiert ist ein Verlust für den Skisprungsport
Der Deutsche Skiverband würdigte Steierts Verdienste mit den Worten: „Mit Wolfgang Steiert verlieren wir eine prägende Persönlichkeit, die den Skisprungsport in Deutschland und international nachhaltig geprägt hat. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.“
Das gesamte Redaktionsteam des Mittelrhein Tageblatts ist in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden (hk).