Weihnachtsgeschichte: Das letzte Geschenk – Eine berührende Geschichte zum 2. Weihnachtstag

Weihnachtsgeschichte - Das letzte Geschenk - Eine berührende Geschichte zum 2. Weihnachtstag

Weihnachtsgeschichte: Das letzte GeschenkEine berührende Geschichte zum 2. Weihnachtstag – Es war der Morgen des 26. Dezembers. Die Weihnachtsfeiertage lagen in der kleinen Stadt hinter einer glitzernden Schneedecke verborgen. Im Haus von Frau Helene Winter, einer rüstigen 82-Jährigen, war es still – zu still. Die Kinder waren längst erwachsen, die Enkel mit ihren eigenen Familien beschäftigt. Der Heiligabend war still und der erste Weihnachtstag einsam vergangen. Helene fühlte sich verloren in ihrem großen, leeren Haus.

Doch an diesem Morgen geschah etwas Ungewöhnliches. Ein leises Klopfen hallte von der Eingangstür wider. Helene zog sich ihren warmen Schal über und öffnete vorsichtig. Vor ihr stand ein kleiner Junge, vielleicht sieben Jahre alt, mit rotgefrorenen Wangen und einem Paket in der Hand. Er trug eine viel zu große Jacke und sah sie mit ernsten Augen an.

„Bist du Frau Winter?“ fragte er leise.

Helene nickte erstaunt. „Ja, mein Junge. Wer bist du?“

„Ich heiße Leo. Mein Papa hat gesagt, ich soll dir das bringen.“ Er hielt ihr das Paket hin, dann drehte er sich um und rannte, bevor sie weitere Fragen stellen konnte.

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Mit zitternden Händen schloss Helene die Tür und betrachtete das Paket. Es war liebevoll in altmodisches Papier gewickelt und mit einer Schleife versehen. Neugierig öffnete sie es – und die Welt um sie herum blieb stehen.

Im Inneren lag eine kleine, abgenutzte Spieluhr. Es war ihre Spieluhr, die sie vor über 50 Jahren verloren hatte! Als Kind hatte sie sie von ihrer Mutter bekommen, doch sie war eines Tages spurlos verschwunden. Helene drehte den Schlüssel an der Seite der Uhr. Eine vertraute Melodie erfüllte das Zimmer, und Tränen liefen ihr über die Wangen.

Mit der Spieluhr lag ein handgeschriebener Brief im Paket. „Liebe Frau Winter,“ begann er, „mein Name ist Karl, und ich bin der Sohn Ihrer besten Freundin Lotte. Bevor meine Mutter vor zwei Jahren verstarb, hat sie mir diese Spieluhr gegeben. Sie hat mir erzählt, dass sie die Uhr in Ihrer alten Schule gefunden hat, als sie ein Kind war. Sie wollte sie Ihnen immer zurückgeben, aber das Leben kam ihr dazwischen. Nun ist es an der Zeit, dass Sie sie wieder in den Händen halten. Frohe Weihnachten!“

Helene drückte die Spieluhr an ihr Herz. Die Erinnerungen an ihre Kindheit, an Lotte, an längst vergangene Zeiten strömten wie ein warmer Fluss durch sie hindurch. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sie sich nicht allein.

Sie beschloss, Leo und seinen Vater zu suchen, um ihnen persönlich zu danken. Als sie später die Adresse in einer kleinen Gasse der Stadt fand, öffnete Karl, ein Mann mittleren Alters, die Tür. Hinter ihm lugte Leo hervor, ein scheues Lächeln auf den Lippen. Helene schloss den Jungen in die Arme und sagte: „Danke, Leo. Du hast mir das schönste Weihnachtsgeschenk meines Lebens gemacht.“

Der Rest des 2. Weihnachtstages verging mit Geschichten, Lachen und Erinnerungen. Helene fühlte, wie die Wärme einer neuen Freundschaft ihr Herz erhellte. In dieser kleinen Geste, in einer lange verlorenen Spieluhr, hatte sie den Zauber von Weihnachten wiedergefunden – die Freude, die nur das Teilen und Geben bringen kann.

Diese Geschichte zeigt, dass selbst kleine Gesten große Wunder bewirken können. Mögen wir alle am 2. Weihnachtstag einen Moment finden, um das Licht und die Liebe weiterzugeben, die Weihnachten in uns entfacht. Das gesamte Team vom Mittelrhein Tageblatt wünscht Ihnen einen besinnlichen zweiten Weihnachtstag. (hk)