Böller-Idioten am Neujahrstag: 500 Jahre altes Thüringer Naturdenkmal zerstört

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Böller-Idioten zerstören 500 Jahre altes Naturdenkmal am Neujahrstag – Am Neujahrstag bot sich in Gleicherwiesen, einem beschaulichen Ortsteil der Gemeinde Straufhain im Landkreis Hildburghausen (Thüringen), ein Bild des Schreckens: Ein etwa 500 Jahre alter Baum, unter Denkmalschutz stehende Linde, wurde durch die unverantwortliche Zündung eines Feuerwerkskörpers vollständig zerstört.

Böller im Hohlraum entzündet – Baum in Flammen

Unbekannte Täter platzierten einen Böller in einem Hohlraum der historischen Linde am sogenannten Trinkhügel. Die anschließende Explosion setzte den Baum in Brand, der in wenigen Minuten in ein loderndes Flammenmeer verwandelt wurde. Trotz des schnellen Eingreifens von 15 Feuerwehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr konnte die Zerstörung nicht aufgehalten werden. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten erheblich und entfachten die Flammen immer wieder neu.

Der einst majestätische Baum, ein stiller Zeuge von 500 Jahren Geschichte, wurde bis auf die Wurzeln niedergebrannt. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung durch Brandlegung. Über die Täter gibt es bislang keine konkreten Hinweise.

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Ein kultureller und ökologischer Verlust

Der Verlust dieser Linde wiegt schwer, nicht nur für die lokale Bevölkerung, sondern auch für das kulturelle Erbe Thüringens. Historische Bäume wie dieser sind nicht nur lebendige Zeitzeugen, sondern auch wichtiger Bestandteil der regionalen Natur- und Kulturlandschaft. „Es ist erschütternd, wie leichtfertig mit jahrhundertealtem Natur- und Kulturerbe umgegangen wird“, kommentierte ein Sprecher des örtlichen Naturschutzbundes.

Die Behörden appellieren eindringlich an die Bevölkerung, insbesondere während der Silvesterzeit, verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern umzugehen. Die Zerstörung dieses Denkmals ist ein weiterer trauriger Beleg dafür, wie gefährlich unüberlegter Umgang mit Feuerwerk sein kann.

Nicht der erste Vorfall in Thüringen

Dieser Vandalismus reiht sich in eine Serie von Angriffen auf historische Bäume in Thüringen ein. Erst im Januar des vergangenen Jahres wurde eine etwa 200 Jahre alte Eiche im Schlosspark von Sondershausen durch Brandstiftung schwer beschädigt. Experten fordern nun strengere Maßnahmen, um Denkmäler besser vor solchen Übergriffen zu schützen.

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Ein Denkmal weniger – für immer verloren

Für die Einwohner von Gleicherwiesen ist der Verlust des Naturdenkmals ein schmerzhaftes Zeichen der Respektlosigkeit gegenüber Geschichte und Natur. Die Ruine des einst stolzen Baums erinnert nun an die Verantwortungslosigkeit einiger weniger, deren Handlungen nicht nur einen Baum, sondern auch ein Stück Identität zerstörten.

Die Ermittlungen der Polizei laufen, und die Verantwortlichen könnten mit empfindlichen Strafen rechnen. Doch eines steht fest: Das Naturdenkmal ist unwiederbringlich verloren – eine Tragödie, die uns mahnt, unser Erbe besser zu schützen.

Dieser Vorfall und viele weitere haben auch dieses Jahr dazu geführt, über ein Böllerverbot zu diskutieren. Aktuell gibt es eine Online Petition von der Deutschen Umwelthilfe, bei der bereits innerhalb weniger Tage, bis Samstagvormittag, den 4. Januar 2025, über 530.000 Personen für ein Böllerverbot unterzeichnet haben (hk).