Dresden – Welthurentag am Sonnabend, 2. Juni 2018

Gesundheitsamt Dresden leistet Beratung, Untersuchung und politisches Engagement.

Nachrichten-aus-der-Stadt-Dresden-Aktuell-Dresden (SN) – Weltweit wird am Sonnabend, 2. Juni 2018, der Welthurentag begangen. Anlässlich dieses Tages macht das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden auf seine Arbeit mit und das Engagement für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter aufmerksam. „Seit 17 Jahren bieten wir für sie eine kostenfreie sowie anonyme Beratung und Untersuchung an“, erklärt Dr. Matthias Stiehler, Leiter der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Bautzner Straße 125 testen auf HIV, Hepatitis, Syphilis und untersuchen auf Chlamydien und Tripper.

„Das umfangreiche Angebot wird sehr gut angenommen: So suchten im vergangenen Jahr etwa 200 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter die Beratungsstelle auf. Über die aufsuchende Sozialarbeit und über das Internet konnten darüber hinaus mehr als 500 Prostituierte in Dresden kontaktiert werden“, weiß Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Sozialbürgermeisterin der Landeshauptstadt.

Neben den genannten gesundheitlichen Berufsrisiken sind die gesellschaftliche Akzeptanz sowie die Regelung politischer Rahmenbedingungen wichtige Themen. Dr. Matthias Stiehler: „Bis heute tut sich die Politik in unserem Land schwer, die gesellschaftliche Normalität von Sexarbeit zu akzeptieren. Probleme wie Menschenhandel und Zwangsprostitution waren schon immer strafverfolgt. Nicht jede Sexarbeiterin oder jeder Sexarbeiter sind allerdings Opfer davon. Jedoch werden die gesetzlichen Regelungen so verschärft, dass sich alle behördlich anmelden und die entsprechenden Bescheinigungen mit sich tragen müssen.“ Der Schutzraum für manche Frau und manchen Mann, die dem Gewerbe vielleicht nur nebenher nachgehen, werde aufgrund der Erhebung persönlicher Daten deutlich abgebaut.

Das neue Prostituiertenschutzgesetz sieht Anmeldepflicht und Pflichtberatungen für Prostituierte vor. Es wurde vom Bundestag beschlossen, soll aber durch die Kommunen umgesetzt werden. Momentan steht noch ein sächsisches Ausführungsgesetz aus, ehe es losgehen kann. Dr. Matthias Stiehler: „Die Landeshauptstadt Dresden bemüht sich, die Umsetzung des Gesetzes so zu gestalten, dass Respekt und Akzeptanz gegenüber den Betroffenen deutlich werden.“

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Stadt Dresden