Koblenz – Die Verkehrsfreigabe für die neue Kreuzung L52/An der Römervilla/K12, ehemaliger IKEA-Kreisel, erfolgte Mitte August 2016. Hiermit ist der 1.Bauabschnitt zur Realisierung der L52 Nordentlastung Koblenz-Metternich fertiggestellt.
An der Kreuzung kommt die neueste Technik für Lichtsignalanlagen der Firma Siemens zum Einsatz, teilen das Tiefbauamt der Stadt Koblenz und der Landesbetrieb Mobilität mit. Die Besonderheit liegt hier bei den extrem sparsamen Signalgebern. Durch den Einsatz der neuesten LED-Technik liegt der Verbrauch nur noch bei 1 bis 2 Watt je Signalkammer. Gegenüber den „alten“ LED Leuchtmitteln, welche 7 bis 20 Watt oder den „konventionellen“ Glühbirnen, welche bis zu 100 Watt Leistung hatten, bedeutet dies eine enorme Stromeinsparung.
Der jährliche Strombedarf der Ampel liegt etwa bei 220 EUR. Gegenüber der „alten“ LED ergibt sich eine Ersparnis von etwa 50 % (gegenüber der 70 Watt-Glühbirne sogar 90 % (1.900 EUR p.a)). Durch die Verwendung der neuesten LED-Technik verringert sich der CO 2 –Ausstoß im Vergleich zur „alten“ LED-Technik um etwa 50% (von 1,0 Tonnen auf 0,50 Tonnen) (90% (Reduzierung 4,6 Tonnen) zu 70 Watt-Glühbirne).
Um die ohnehin geringen Ausfallraten der Lampen zu reduzieren, werden die Spannung, Strom und Leuchtkraft (mittels Photosensor) der LED´s überwacht. Durch dieses mehrschichtige Kontrollkonzept wird eine noch geringere Ausfallrate und somit eine noch höhere Verkehrssicherheit erreicht. Zusätzlich reduziert sich der Serviceaufwand.
Weiterhin gleicht die neue Technologie Netzschwankungen, welche durch die Einspeisung erneuerbarer Energien vermehrt zu erwarten sind, aus. Bisher führten solche Schwankungen oft zum Ausfall der Anlagen. Zukünftig wird die Stromversorgung der Signalgeber vom Hauptnetz entkoppelt und im Steuergerät „gepuffert“. Auch diese Technik macht die Ampel noch betriebs- und verkehrssicherer.
Die Steuerung der neuen Anlage erfolgt „vollverkehrsabhängig“, d.h. jede Fahrzeugrichtung erhält je nach Verkehrsstärke seine Freigabe. Hierbei ist die sogenannte Grundstellung der Ampel „Rot“ für alle Richtungen. Dies stellt sich ein, wenn keine Fahrzeuge auf die Kreuzung zufahren. Erfolgt nun eine Fahrzeugerfassung von einer Richtung schaltet die Ampel sofort Grün für diese Richtung. Kommen Fahrzeuge aus mehreren Richtungen erfolgen die Freigaben nach einer festgelegten Reihenfolge.
Für jede Richtung sind sogenannte Bemessungen vorgesehen, d.h. kommen aus einer Richtung keine Fahrzeuge mehr, wird die Grünphase beendet und die nächste Richtung bekommt „Grün“. Um die Wartezeiten der anderen Richtungen nicht zu groß werden zu lassen ist jede Richtung mit einer Maximalgrünzeit versehen. Diese kann dann auch die Grünzeit beenden, obwohl noch Fahrzeuge im Zufluss sind.
Die Erkennung der Fahrzeuge erfolgt mittels Videokamera. Hierzu sind an den Masten kleine Geräte montiert, die die Umrisse der Fahrzeuge erkennen. Hierbei erfolgt eine Erfassung unmittelbar am Haltebalken und in etwa 30m Entfernung.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind die Bilder der Kameras so unscharf eingestellt, dass keine Kennzeichen oder Personen erkannt werden können. Die Bilder werden nicht gespeichert.
Auch diese Technik stellt eine Neuerung in der Ampeltechnik dar. Mussten früher aufwendige Induktionsschleifen in die Straße eingebaut werden und mit Kabel verbunden werden, erfolgt jetzt die Detektion vom Signalmast aus. Dies trägt besonders zur Reduzierung der Bau- und Betriebskosten bei.
Die neue Lichtsignalanlage an der Kreuzung L52/An der Römervilla/K12 in Koblenz-Bubenheim stellt somit den neuesten Stand der Lichtsignaltechnik dar. In Koblenz wurde eine der ersten Anlagen dieser Art in Deutschland realisiert. Durch den Einsatz besonders energiesparender Lampen in Kombination mit der neuesten Technik werden die Betriebskosten deutlich reduziert und die Verfügbarkeit (und somit Verkehrssicherheit) erhöht.
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Text: Stadt Koblenz