Koblenz – Oberbürgermeister David Langner hat bei der Abschlussveranstaltung der Interkulturellen Wochen in der Kulturfabrik drei Personen mit der Ehrennadel für Integration ausgezeichnet, bevor ein buntes Unterhaltungsprogramm folgte.
Zwei der Auszeichnungen erhielten eine Koblenzerin und ein Koblenzer, die schon seit mehreren Jahren mit großartigem Engagement in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Maria Anna Hartmann und Manfred Beuth sind unermüdlich in ihrem Einsatz. Auch nach Jahren des Einsatzes strahlen sie Zuversicht aus und helfen mit Rat und Tat, um Menschen Perspektiven zu schaffen und das Zusammenleben weiter zu verbessern.
Ob mit Patenschaften, bei der Wohnungs-und Arbeitsplatzsuche, Sprachunterricht oder bei Freizeitaktivitäten. Die beiden Preisträger helfen Zugewanderten, in unserer Gesellschaft anzukommen.
Sichtlich überrascht und gerührt von der Ehrung durch die Integrationsehrennadel zeigte sich Dr. Eberhard Schulte-Wissermann. Als Oberbürgermeister der Stadt Koblenz stellte er in den Jahren seiner Amtszeit von 1994 – 2010 bereits wichtige Weichen für Koblenz als bunte weltoffene Stadt. Dem Thema der Integration gab er einen hohen Stellenwert und so wurde 2007 das erste Integrationskonzept in Rheinland-Pfalz in Koblenz erarbeitet und verabschiedet. Diese Vorreiterfunktion in der Integrationsarbeit wirkte sich auch später positiv aus, als beim Zuzug vieler Flüchtlinge nach Koblenz von guter Netzwerkarbeit mit den verschiedenen Akteuren der Integrationsarbeit in Koblenz profitiert werden konnte.
Als Vereinsvorsitzender von Pro Justiz Rheinland e.V. war Schulte-Wissermann maßgeblich an der Initiierung des Projektes „Integration der Migranten in unseren Rechtsstaat“ beteiligt. In diesem Projekt referieren Rechtsanwälte niedrigschwellig und bei Bedarf mit Dolmetschern über die grundlegenden Regelungen des Zusammenlebens in den Themenbereichen Arbeitsrecht, Familienrecht und Grundgesetz.
Oberbürgermeister Langner betonte in seinem Grußwort, dass es wichtig sei, nicht nur schwarz oder weiß zu sehen, sondern die verschiedenen Grautöne bzw. Farben wahrzunehmen. In zwei Punkten gäbe es seiner Meinung nach aber eine klare Haltung. Zum einen müsse Menschen, die verfolgt und vom Tode bedroht sind, auch in Zukunft Zuflucht und Unterstützung angeboten werden. Zum anderen stellte er fest, dass in Deutschland und in Koblenz kein Platz für jegliche Form von Extremismus sei.
Der Vorsitzende des Beirates für Migration und Integration Serkan Genc dankte in seinem Grußwort den Organisatoren und Besuchern für die fast 40 vielfältigen Veranstaltungen, die in den letzten Wochen durchgeführt wurden. In der Begegnung wachse die Kraft, Ablehnung und Ausgrenzung zu überwinden.
Die Folklore-Tanzgruppe der Alevitischen Gemeinde Koblenz, die Flamenco Tanzgruppe „La Rosario“ und die Sängerin Shahd Syoufi, bekannt aus „The Voice of Germany“, brachten Farbe und Musik ins folgende Programm. Der Comedian Amir Shahbazz sorgte für die Belustigung des bunt gemischten Publikums. Als Stand Up Comedian mit muslimischem Hintergrund steht er quasi immer zwischen den Stühlen. Amir hat den klugen Blick auf die Irrwege der Kulturen, er analysiert und findet den Alltagsirrwitz in fast jeder Situation. Das Publikum dankte es ihm mit Applaus.
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Stadt Koblenz