Lochen am See (A) – Das Jahr 2016 ist vorbei und der Tierschutzhof PFOTENHILFE Lochen im OÖ/Sbg. Grenzgebiet zieht Bilanz. Das Jahr begann gleich einmal mit Eiseskälte, was die Tränkebecken immer wieder gnadenlos zufrieren ließ. Durch ein lokales Starkregenereignis am 1. Juni trat der mitten durch das über fünf Hektar große Grundstück führende Bach in kürzester Zeit über die Ufer. Nach wenigen Stunden standen Teile der PFOTENHILFE unter Wasser. Besonders die tiefer gelegenen Stallungen und Hundebereiche wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.
Doch kaum war die Überschwemmung vorbei, folgte eine Katzenschwemme:
„Noch nie wurden uns so viele ausgesetzte Katzen gebracht. Zu Ferienbeginn wurden sogar eine Katzenmutter mit drei Babys in einem Karton auf einem Parkplatz abgestellt – wie in einem schlechten Film“, klagt Geschäftsführerin Johanna Stadler. Die mit 1. April in Kraft getretene Kastrationspflicht für alle Freigängerkatzen hatte sich natürlich noch nicht ausgewirkt. Aber auch auffällig viele Hunde aus Südosteuropa waren es 2016, die teils über das Internet bestellt und nach kurzer Zeit – wegen Überforderung oder weil sie nicht den Erwartungen entsprochen haben – wieder abgegeben wurden.
„Im Jahr 2016 konnten wir über 200 Hunde und Katzen Tiere vermitteln. Hingegen haben wir 542 Tiere aufgenommen. Darunter fallen auch viele Fundtiere, die von ihren Haltern wieder abgeholt wurden, sowie neben Hunden und Katzen auch Hühner, Schweine, Ziegen, Schafe, Esel, Kaninchen, Meerschweinchen, Sittiche, flugunfähige Schwäne, Kleinnager und über 200 Wildtierwaisen, die wir liebevoll großgezogen oder gesundgepflegt und anschließend wieder ausgewildert haben“, so Stadler weiter. „Aber auch mehr als 50 Igel, die bei uns Winterruhe halten, weil sie zu schwach, krank oder klein waren um in Freiheit zu überleben. Und natürlich auch einige wenige Tiere, die Opfer von Auto- und Mähunfällen wurden und nur mehr von unserem Tierarzt von ihren Qualen erlöst werden konnten. Wie jedes Jahr haben wir auch 2016 wieder knapp 400 Katzen aus Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich im Zuge unseres Streuner-Kastrationsprojektes eingefangen, kastriert, medizinisch versorgt und gegen Parasiten behandelt und anschließend in ihrem angestammten Revier wieder freigelassen. Seit 25. November muss der gesamte Geflügelbestand wegen der Vogelgrippe in den Stallungen eingesperrt sein. Da die Stallpflicht jetzt sogar auf ganz Österreich ausgeweitet wurde, ist ein Ende dieser Verordnung nicht absehbar.“
Und auch 2017 hat mit klirrender Kälte und viel Schnee begonnen, was das Team der PFOTENHILFE auf Trab hält. Allerdings hat die Kälte auch einen Vorteil: da die Weiden zugefroren und tief verschneit sind, können auch schwere Huftiere sich austoben ohne die Wiese zu zerstören. Den Hunden macht der Schnee natürlich auch großen Spaß. Und die „Glücksschweine“ – im doppelten Sinn – sind mit großen Mengen Stroh vor der Kälte geschützt.