Senat und Studierendenwerk erhöhen das Angebot an Wohnheimplätzen um über ein Drittel. Auch Auszubildende sollen hiervon künftig stärker profitieren.
Hamburg – Der Bedarf an preisgünstigem Wohnraum für Studierende am Wissenschaftsstandort Hamburg ist hoch – daher hat der Senat in Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Das Ziel: Bis Ende 2030 sollen rund 2.000 neue Wohnheimplätze geschaffen werden. Hierfür ist der Verkauf von vier Grundstücken der Stadt an das Studierendenwerk geplant. Von dem Ausbau der Wohnkapazitäten sollen auch Auszubildende stärker profitieren: Für die Fachkräfte von morgen sind 600 der geplanten 2.000 neuen Plätze vorgesehen.
Aktuell gibt es 4.364 Wohnheimplätze des Studierendenwerks in Hamburg. Zuletzt sind 2017 und 2018 mit den Studierendenwohnanlagen in Allermöhe und der HafenCity knapp 400 neue Plätze geschaffen worden, mehrere Wohnheime wurden in den vergangenen Jahren modernisiert. Der Ausbau des Wohnangebots bis Ende 2030 auf insgesamt rund 6.400 Plätze soll sowohl durch Maßnahmen im Bestand als auch durch Neubauten erfolgen. Damit die Besicherung der vom Studierendenwerk bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) aufgenommenen Kredite funktionieren kann, muss die Vermögensbasis des Studierendenwerks verbreitert werden. Zu diesem Zweck werden die Grundstücke Borgfelder Straße 16, Spannskamp 26, Kaulbachstraße 19 und Emil-Andresen-Str. 5, die derzeit an das Studierendenwerk auf Erbbaurechtsbasis vergeben sind, mittels eines Verkaufs an das Studierendenwerk übertragen. Auf allen Grundstücken existiert bereits ein Studierendenwohnheim.
Mit dem neuen Zugang zu Wohnheimplätzen für Auszubildende begegnet der Senat auch der steigenden Nachfrage nach Fachkräften in Hamburg. Hierfür wird das Studierendenwerksgesetz angepasst. Bisher sind 140 Plätze in drei Wohnanlagen für Auszubildende reserviert. Zukünftig können sich Auszubildende, je nach Stand der Erhöhung der Kapazitäten, auf alle Wohnanlagen bewerben. Übergangsweise wird pro Wohnheim eine Quote für Auszubildende festgelegt.
Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Zu Hamburg als Wissenschafts- und Innovationsmetropole gehört selbstverständlich auch ein günstiges und attraktives Wohnangebot für Studierende und Azubis. Der Zugang zu Bildung darf nicht vom Portemonnaie abhängen, auch in einer Großstadt. Dass wir gemeinsam mit dem Studierendenwerk weitere Wohnplätze in erheblichem Umfang schaffen, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in Hamburg. Darüber hinaus werden wir uns auf Bundesebene weiter dafür einsetzen, dass die Wohnzuschüsse des BAföG regionale Unterschiede künftig stärker berücksichtigen.“
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit dem heutigen Beschluss machen wir unser Hamburger Studierendenwerk fit für die Zukunft. Wir stärken es rechtlich und vor allem finanziell. Mit der Übertragung von Grundstücken schaffen wir endlich ein solides Fundament, damit das Studierendenwerk selbst Kredite für Neubauvorhaben aufnehmen und stemmen kann. Über 25 Millionen Euro investieren wir damit faktisch in das Studierendenwerk – aber es ist eine mehr als lohnende Investition: Zu echter Bildungsgerechtigkeit gehören auch bezahlbare Wohnmöglichkeiten für Studierende. Wenn wir jetzt starten, die Kapazitäten um über 30% zu steigern, ist das eine super Nachricht zu Semesterbeginn! Dass auch Azubis profitieren, passt gut in unsere Strategie, das Azubi-Wohnen noch besser zu fördern.“
Jürgen Allemeyer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg: „Mit den vom Senat beschlossenen Maßnahmen wird es uns gelingen, unsere Wohnraumangebote bis 2030 um mindesten 2.000 Plätze zu erhöhen. Unsere Wohnangebote zeichnen sich durch faire und bezahlbare Mieten aus – bei Neubauten liegen wir derzeit unter 400 Euro. Die Miete ist „all inclusive“, also warm, möbliert und mit diversen Zusatzangeboten wie Lern-, Musik-, Fitnessräumen und Bar für die gemeinsame Freizeitgestaltung, aber auch individuelle Betreuung, zum Beispiel durch die Hausverwaltung und Tutorinnen und Tutoren. Die Erweiterung unseres Auftrags um Wohnraum für Auszubildende freut uns besonders. Wir bieten damit den jungen Menschen nicht nur günstigen Wohnraum, sondern greifen auch gesellschaftliche Entwicklungen auf, in denen die Übergänge unterschiedlicher Ausbildungswege immer fließender werden.“
***
Stadt Hamburg – Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung