Amberg (BY) – „Wir sind tief erschüttert und stehen voll und ganz hinter unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie der jüdischen Gemeinde.“ Dieses Bekenntnis legte Oberbürgermeister Michael Cerny jetzt gegenüber der Israelitischen Kultusgemeinde Amberg und ihrem Rabbiner Elias Dray ab. Anlass gab der schreckliche Anschlag an Jom Kippur auf die Synagoge und einen Dönerimbiss in Halle an der Saale, dem zwei Menschen zum Opfer gefallen waren und der augenscheinlich aus antisemitischen Gründen begangen worden ist.
„Glücklicherweise ist es dem Schützen nicht gelungen, noch mehr Unheil anzurichten“, konstatierte der Amberger Oberbürgermeister angesichts der Tatsache, dass der Attentäter zuvor vergeblich versucht hatte, in das voll besetzte jüdische Gotteshaus einzudringen. Zum großen Bedauern Michael Cernys lässt sich bereits seit einiger Zeit eine Zunahme an diskriminierenden Äußerungen und Vorfällen feststellen, denen die Anhänger des jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Eine Entwicklung, die für den Oberbürgermeister zu großer Sorge Anlass gibt und es dringend erforderlich macht, sich an die Seite der jüdischen Mitbürger zu stellen und sich mit ihnen zu solidarisieren.
„Antisemitismus ist menschenverachtend und ein Angriff auf die Grundsätze unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, betonte er und versprach Elias Dray, alles ihm Mögliche zu tun, um gegen die Anfeindungen und Übergriffe entschieden vorzugehen und sich für den Schutz der Mitglieder der jüdischen Gemeinde einzusetzen. Dankenswerterweise sei Amberg bislang weitestgehend von gewaltsamen Handlungen verschont geblieben. „Und ich hoffe und wünsche mir sehr, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, so OB Cerny.
Der Amberger Stadtrat habe bereits im vergangenen Jahr in einer Resolution ein klares Bekenntnis abgelegt und sich für die Werte „Freiheit, Gleichheit und ein uneingeschränktes Miteinander“ ausgesprochen. Die Amberger Bevölkerung rief der Oberbürgermeister dazu auf, sich ebenfalls solidarisch zu zeigen und diese Haltung deutlich sichtbar nach außen zu vertreten. Natürlich sei daneben aber auch dafür Sorge zu tragen, dass die Sicherheitsbehörden den Schutz der jüdischen Bürgerinnen und Bürger stets im Auge behalten, versprach er Elias Dray.
Ihm sprach der Amberger Oberbürgermeister ein umfassendes Dankeschön für seinen Einsatz zum Wohle der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Amberg aus: „Ihr Ziel ist es, ein Miteinander der Bürgerinnen und Bürger aller Glaubensrichtungen zu begründen, und Sie haben mit dazu beigetragen, dass bei uns in Amberg ein aktives jüdisches Leben entstanden ist. Dafür herzlichen Dank!“
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Stadt Amberg