„Umfrage liefert Datenschatz“
Bamberg (BY) – Uni: Was Bamberger Bürgerinnen und Bürger über die Verkehrssituation, die wirtschaftliche Lage oder auch die Bedeutung der Universität in der Stadt denken, zeigt eine neue Bürgerbefragung. Die Stadt Bamberg hat sie in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität zum zweiten Mal durchgeführt. Wesentliche Ergebnisse gaben die zuständigen Wissenschaftler, Oberbürgermeister Andreas Starke und Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert am 10. Dezember 2019 bekannt.
Im April und Mai 2019 hatten 5000 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, online oder per Post an der repräsentativen Bürgerbefragung teilzunehmen. Sie wurden durch eine Zufallsstichprobe des Einwohnermeldeamtes ausgewählt. Von der Universität Bamberg waren Dr. Martin Messingschlager, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie, und Dr. Christoph Spörlein, Mitarbeiter am Bamberger Lehrstuhl für Soziologie, insbesondere Sozialstrukturanalyse, für die Studie verantwortlich. Gemeinsam mit dem Bamberger Centrum für Empirische Studien (BACES) entwickelten sie die Befragung und führten sie durch.
Wie schon in der Umfrage 2017 war die Rücklaufquote sehr hoch, diesmal lag sie bei 31 Prozent. Die Forscher konnten 1557 Online- und Papierfragebögen auswerten. „Das ist eine außergewöhnlich hohe Quote“, so Messingschlager. „Im Durchschnitt erreichen Bevölkerungsbefragungen auf kommunaler Ebene zwischen 10 und 15 Prozent Beteiligung.“ Stadt und Universität lobten das große Engagement der Bambergerinnen und Bamberger.
Hohe Lebensqualität in Bamberg
Auch 2019 sind die Zustimmungswerte der Bürgerinnen und Bürger für Bamberg hoch. Rund 86 Prozent der Befragten bewerten die Lebensqualität in Bamberg mit sehr gut oder eher gut. Mit jeweils rund 80 Prozent bewerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage Bamberg mit den Eigenschaften „Interessant, attraktiv, traditionsbewusst und lebendig“. Die wichtigsten Problemfelder sehen die Bürgerinnen und Bürger bei den Themen Wohnen (22 Prozent), Verkehr (13 Prozent) und Ankerzentrum (7 Prozent). Positiv zu bewerten ist, dass der Wert beim Ankerzentrum um sieben Prozentpunkte gesunken ist. Auch das Sicherheitsgefühl der Bamberger ist wieder angestiegen und kommt als Thema überhaupt nicht mehr vor.
Rund 36 Prozent schätzen Kriminalität nicht als problematisch ein. Das ist ein Anstieg um 9 Prozent. Die Zukunftsaussichten bewerten 64 Prozent mit gut und sehr gut, die wirtschaftliche Lage mit 63 Prozent ebenso. „Die Umfrage liefert einen wahren Datenschatz“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. „Sowohl für die Stadtentwicklung, den Verkehr, den Sozialbereich und unsere stadträumlichen Planungen sind die vielfältigen Ergebnisse hochspannend und werden uns wieder viele Monate beschäftigen“, so Starke: „Probleme wollen wir angehen und lösen, positive Wertungen noch verstärken.“
Studierende als Bereicherung für die Stadt
Die befragten Bürgerinnen und Bürger bewerten Bedeutung und Wirkung der Universität Bamberg erneut sehr positiv. 82 Prozent stimmen etwa der Aussage zu, Studierende würden das Stadtleben beleben (2017: 83 Prozent). „Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Bamberg nimmt Studierende als Bereicherung für die Stadt wahr“, meinte Godehard Ruppert. „Das ist umso erfreulicher, weil wir weiterhin hohe Studierendenzahlen erwarten.“ Auch die Wirkung der Universität auf das Image der Stadt erhält hohe Zustimmungswerte, erneut 88 Prozent. Eine weitere gute Nachricht: 78 Prozent bescheinigen der Universität eine positive Wirkung auf das kulturelle Leben in Bamberg, etwas mehr als 2017 (77 Prozent). Erstmals wurden gezielt universitäre Veranstaltungsformate erfragt: 37 Prozent der Befragten haben mindestens einmal eine universitäre Musikveranstaltung besucht, zum Beispiel das Semestereröffnungskonzert oder den Jazzabend. Messingschlager erläutert: „Zahlen aus vergleichbaren Studien legen nahe, dass solche Nutzungszahlen normalerweise nur Bambergs öffentliche, auf Kultur spezialisierte Institutionen aufweisen können.“
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Uni Bamberg