Berlin – Der Bundesratspräsident und Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat den verstorbenen Filmemacher und Schriftsteller Claude Lanzmann gewürdigt:
„Claude Lanzmann hat mit seinem Filmwerk ‚Shoah‘ eine tief beeindruckende Dokumentation über den Holocaust geschaffen. Dieses Werk wird in alle Zukunft ein zentrales und bleibendes Zeugnis der nationalsozialistischen Verbrechen sein. Lanzmann ist einer der großen Könner und Künstler seines filmischen Genres, und er gehört zu den bedeutenden europäischen Dokumentarfilmern. Berlin als die Hauptstadt des nationalsozialistischen Deutschlands, von der aus die Massenvernichtung des europäischen Judentums ins Werk gesetzt wurde, musste schon aus diesem Grund für Claude Lanzmann eine zentrale Rolle einnehmen.“
Der Regierende weiter: „Aber auch darüber hinaus fühlte sich Lanzmann unserer Stadt schon als junger Mensch eng verbunden. Mit 24 Jahren übernahm er eine Stelle als Lektor an der neu gegründeten Freien Universität. Aus Anlass seines 90. Geburtstags kam Lanzmann im Dezember 2015 noch einmal zu einer Veranstaltung an die FU. Dort antwortete er auf die Frage, warum er denn damals, 1948, nach Berlin gekommen war, mit dem wunderbaren Satz: ‚Ich liebte Berlin sehr.‘ Berlin dankt ihm heute noch einmal für diese Liebeserklärung, und ich danke, auch als Bundesratspräsident, Claude Lanzmann für sein für die Erinnerungskultur unseres Landes unverzichtbares Werk.“
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Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin