Bundesweite Rentenkampagne richtet sich an die Politik: „Lieber nicht arm dran“
Berlin – Die Rente lässt sich auch künftig solidarisch sichern. Für Altersarmut gibt es Lösungen, die bei den Ursachen ansetzen und das Rentensystem respektieren. Wie das geht, erklärt der SoVD in seiner heutigen Veröffentlichung „Bekämpfung von Altersarmut“. Mit einer Rentenkampagne mobilisiert der über 560 000 Mitglieder starke Sozialverband derzeit, um die Interessen heutiger und künftiger Rentnergenerationen gegenüber der Politik zu vertreten.
„Die Altersarmut in Deutschland steigt. Wir registrieren diesen Trend mit großer Sorge und setzen uns mit voller Kraft dafür ein, über das Problem aufzuklären und auf Lösungen hinzuwirken“, sagt SoVD-Präsident Adolf Bauer heute in Berlin bei der Vorstellung des Positionspapiers „Bekämpfung von Altersarmut“. „Deshalb haben wir die bundesweite Rentenkampagne ‚Lieber nicht arm dran‘ gestartet“, betont der Verbandspräsident.
Frauen, Menschen mit Behinderungen und Langzeitarbeitslose tragen aus der Sicht des SoVD ein besonders hohes Risiko, in Altersarmut abzurutschen. Zudem schätzt der Sozialverband die Gefahr für sogenannte Solo-Selbstständige als hoch ein, im Alter zu verarmen.
„Mit dem vorliegenden Positionspapier möchte der SoVD die Diskussion über Altersarmut erweitern und Lösungsvorschläge aufzeigen“, erklärt Klaus Michaelis, der Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses des SoVD.
Zur Bekämpfung von Altersarmut stellt der Sozialverband SoVD drei Grundforderungen auf:
Erstens schlägt der SoVD einen Ausbau von Beitragszahlungen zur gesetzlichen Rentenversicherung in der Erwerbsphase vor, zum Beispiel durch eine Einschränkung prekärer Beschäftigungsformen wie Minijob und Leiharbeit.
Zweitens fordert der SoVD ergänzende Regelungen im Rentenrecht, um der Gefahr von Altersarmut für Rentnerinnen und Rentner sowie für rentennahe Jahrgänge zu begegnen. So könnten in der Vergangenheit zurückgelegte Zeiten der Niedriglohnbeschäftigung und der Langzeitarbeitslosigkeit aufgewertet werden.
Drittens müssen aus SoVD-Sicht Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner erfolgen, denn für sie ist das Risiko von Altersarmut besonders hoch, obwohl die Rente aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht freiwillig in Anspruch genommen wird. Der Sozialverband hält es daher für erforderlich, die systemwidrigen Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten abzuschaffen.
Die Veröffentlichung „Bekämpfung von Altersarmut – Vorschläge und Forderungen des SoVD“ ist online abrufbar:
sovd.de/altersarmut-bekaempfen
Informationen zur SoVD-Rentenkampagne „Lieber nicht arm dran“ sind erhältlich unter:
sovd.de/arm-im-alter