Boppard am Rhein – Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Coronavirus ist mit großer Wucht nach Boppard zurückgekommen.
Hatten wir vom 10. März bis 22. April in Boppard in 6 Wochen insgesamt 41 neue Infektionen, dann vom 22. August bis Anfang September zwei weitere Infektionen, so sind vom 9. Oktober bis Sonntag 25. Oktober in gerade zwei Wochen 31 neue Infektionen hinzugekommen. Etwa eine doppelt so große Infektionszahl, wenngleich wir wissen, dass im Frühjahr die Dunkelziffer höher war. Von den aktuell Infizierten befinden sich 4 Personen in stationärer Behandlung. Wir befinden uns in der Warnstufe Rot.
Für Boppard gilt, was das Gesundheitsamt für den gesamten Rhein-Hunsrück Kreis zum vergangenen Wochenende feststellt: „Im Kreisgebiet sind derzeit weder sogenannte Corona-Brennpunkte (Hotspots) erkennbar, noch sind die Infektionen auf sogenannte „Superspreader“ (Superverbreiter des Virus) zurückzuführen. Auch Gemeinschaftseinrichtungen sind aktuell nicht als besondere Verbreitungsquellen aufgefallen. Die steigenden Infektionszahlen beruhen vielmehr auf sehr diversen Ursachen und verteilen sich auf mehrere verschiedene Kommunen im Kreis.
Daher ist es zurzeit noch nicht notwendig, über die bereits geltenden Einschränkungen hinaus, weitere zusätzliche Maßnahmen für das Kreisgebiet anzuordnen.“
In der letzten Woche habe ich die Lage mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher der Stadt Boppard beraten und wir sind einvernehmlich zu folgenden Regelungen gekommen:
Die Gemeinschaftseinrichtungen werden nicht geschlossen. Dennoch werden wir für die nächsten Wochen keine neuen Nutzungsverträge für Familienfeiern und vergleichbare Veranstaltungen abschließen. Die traditionellen Veranstaltungen zum Volkstrauertag werden wir nicht durchführen, aber wir werden in aller Stille Kränze an unseren Gefallenengedenkstätten niederlegen, um die mahnende Erinnerung an die beiden großen Weltkriege und ihre Opfer wach zu halten. Wir werden die traditionellen Martinsumzüge nicht durchführen, aber wir werden unseren Kindern in den Kindertagesstätten und Grundschulen den gewohnten Martinswecken zukommen lassen. Es wäre schön, wenn darüber hinaus am Martinstag, dem 11. November 2020, in vielen Bopparder Fenstern selbst gebastelte Martinslampen leuchten würden. Wir erinnern an die große soziale Tat der Teilung seines Mantels von Martin von Tours im 4. Jahrhundert.
In der aktuellen Lage benötigen wir nicht zusätzliche und strengere Regeln, sondern vielmehr die verantwortungsbewusste und konsequente Umsetzung der bereits vorhandenen Regeln. Wir alle können die rasante Ausbreitung des Coronavirus einfangen, wenn jeder von uns so viel wie möglich Gelegenheiten zur Infektion meidet. Bei notwendigen Kontakten sollten wir auf den Mindestabstand von 1,5 Metern achten. Sollte der Mindestabstand nicht zu halten sein, tragen wir die Alltagsmaske.
Es bleibt dabei: Wir achten einander und achten aufeinander. Bleiben Sie gesund.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Walter Bersch
Bürgermeister