Ein Kommentar von Serena Bilanceri
Deutsche Presseschau – Bremen – Wer die Berichte von Menschenrechteorganisationen liest, die in Afghanistan tätig sind, kann daran nicht zweifeln, dass die Lage dort alles anders als sicher und stabil ist. Tausende tote Zivilisten in Konflikten mit der Taliban, Gewalt gegen Frauen, Einschüchterungen und Todesstrafe nach oft unfairen Verfahren werden immer noch von Organisationen angeprangert.
Daher sind die Bedenken vieler Bundesländer bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber mehr als verständlich. Zumal viele abgeschobene Afghanen anscheinend seit Jahren in Deutschland integriert lebten und zum Teil finanziell unabhängig waren.
Solange Gefährder und wiederholte Straftäter trotzdem abgeschoben werden, könnte ein Abschiebestopp aller Anderen bis zur Verbesserung der Lage einen akzeptablen Kompromiss für alle Parteien darstellen. Damit würden diese Menschen nicht in unsichere Regionen abgeschoben, aus denen sie gegebenenfalls erneut fliehen müssten – mit vermehrten Kosten für alle. Man würde diesen Personen Schutz gewähren, ohne dabei auf den eigenen zu verzichten.
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