Die Presseschau – Halle (ST) – Beim größten ostdeutschen Unternehmen, der Verbundnetz Gas AG (VNG) aus Leipzig, steht ein Führungswechsel bevor: Der EnBW-Manager Ulf Heitmüller soll den bisherigen Vorstandschef Karsten Heuchert ablösen, erfuhr die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung aus Unternehmenskreisen. Am kommenden Montag (5.9.) hat der VNG-Hauptaktionär Energie Baden-Württemberg (ENBW) dazu eine außerordentliche Hauptversammlung und Aufsichtsratssitzung einberufen. Heitmüller ist derzeit noch VNG-Aufsichtsratschef. Heucherts Vertrag sollte ursprünglich bis September 2019 laufen.
Hintergrund für den Führungswechsel dürfte sein, dass EnBW den Einfluss auf die Tochter ausbauen will. Deutschlands drittgrößter Energieversorger hatte im Herbst 2015 von der Oldenburger EWE ein 74,2 Prozent großes VNG-Aktienpaket übernommen. Wegen der gesunkenen Ö- und Gaspreise und eines verschärften Wettbewerbes wird es für VNG immer schwieriger, Geld zu verdienen. Der Gasversorger ist 2015 tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Jahresfehlbetrag lag bei 53 Millionen Euro. 2014 hatte die VNG-Gruppe einen Überschuss von 184 Millionen Euro ausgewiesen. Die Umsätze des Unternehmens sanken auf 9,4 Milliarden Euro. EnBW hält Heuchert offenbar nicht mehr für den richtigen Mann, um VNG wieder profitabel zu machen.