Die Vergänglichkeit des Lebens: Eine Reflexion über Menschlichkeit und Demut

Mittelrhein-Tageblatt - Gesellschaft und Leben -

Mal etwas zum Nachdenken über die Vergänglichkeit des Lebens… Bevor man über andere herzieht und lästert… Ein Kommentar von Holger Korsten, Mittelrhein Tageblatt:

Wir sind Eintagsfliegen auf dieser Welt und keiner ist besser als der andere. Keiner! Wir sind nackt gekommen, wir werden auch wieder nackt gehen. Wir sind schwach gekommen und so schwach werden wir wieder gehen. Wir sind ohne Geld und Material gekommen, wir werden auch ohne Geld und Material wieder gehen. Unsere erste Dusche gab uns jemand, der uns gewaschen hat, unsere letzte Person wird uns auch wieder waschen. Das ist der Mensch!

Diese Worte klingen wie ein Echo aus der Tiefe unserer Existenz und erinnern uns daran, wie flüchtig unser Leben ist. Wir alle sind nur Gäste auf dieser Erde, Passagiere auf einer kurzen Reise, deren Ziel wir nicht kennen. Diese Reise beginnt und endet auf die gleiche Weise – in der Schwäche und Nacktheit, ohne Besitz oder Reichtümer. Doch was machen wir mit der Zeit dazwischen? Wie füllen wir die Tage, die uns gegeben sind?

Warum also so viel Stolz, so viel Bosheit, so viel Neid, so viel Hass, Groll, so viel Egoismus?! Warum verschwenden wir die kostbaren Augenblicke unseres Lebens mit solchen negativen Gefühlen und Taten? Der Stolz, der uns dazu bringt, andere herabzusetzen, ist nichts weiter als eine Illusion. Er gibt uns das trügerische Gefühl der Überlegenheit, doch am Ende sind wir alle gleich. Wir alle kehren zurück in die gleiche Erde, von der wir gekommen sind.

Die Bosheit, die uns antreibt, anderen zu schaden, vergiftet nicht nur die, die sie trifft, sondern auch uns selbst. Sie hinterlässt eine Spur der Zerstörung, die unser eigenes Herz belastet. Neid, Hass und Groll sind wie schwere Ketten, die uns niederdrücken und uns daran hindern, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Sie rauben uns die Freude und den Frieden, nach dem wir uns so sehr sehnen.

Und der Egoismus, der uns blind macht für die Bedürfnisse anderer, isoliert uns in unserer eigenen kleinen Welt. Er verhindert, dass wir die Schönheit der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung erfahren. Wir vergessen, dass wir einander brauchen, dass wir nur gemeinsam stark sind.

Wir haben eine begrenzte Zeit auf der Erde und verschwenden sie für Sinnlosigkeit. Stattdessen sollten wir diese Zeit nutzen, um Liebe zu säen, Mitgefühl zu zeigen und Freundlichkeit zu verbreiten. Jeder Tag ist eine Gelegenheit, etwas Gutes zu tun, ein Lächeln zu schenken, jemandem zu helfen. Jeder Tag ist eine Chance, unser Herz zu öffnen und die Welt ein wenig besser zu machen.

Lasst uns die Vergänglichkeit unseres Lebens als Mahnung nehmen, bewusst und achtsam zu leben. Lasst uns erkennen, dass wir alle nur Menschen sind, mit den gleichen Schwächen und Stärken, den gleichen Ängsten und Hoffnungen. Lasst uns demütig sein und einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Denn am Ende zählt nicht, wie viel wir besessen haben oder wie mächtig wir waren, sondern wie wir gelebt haben und wie viel Liebe wir gegeben haben.

In der kurzen Zeit, die uns gegeben ist, sollten wir das Beste aus uns herausholen und die Welt mit unserer Menschlichkeit bereichern. So können wir die Spuren unseres Lebens nicht in materiellen Gütern, sondern in den Herzen der Menschen hinterlassen, die wir berührt haben (hk).

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Text „Die Vergänglichkeit des Lebens“: Holger Korsten