Dresden (SN) – In der Landeshauptstadt Dresden wurden in den letzten vier Jahren vergleichsweise viele neue Wohnungen gebaut. Im Mittel waren es pro Jahr 2.340 Wohnungen.
Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain: „Vergleicht man diese Zahl mit der Situation von vor zehn Jahren, als im Mittel 520 neue Wohnungen pro Jahr geschaffen wurden, entspricht dies einer Steigerung um mehr als das Vierfache. Aufgrund dieser Entwicklung kann von einer neuen Konjunktur des Wohnungsbaus in Dresden gesprochen werden.“
Der Wohnungsneubau resultiert aus der wachsenden Wohnungsnachfrage, den verfügbaren Flächenangeboten für den Wohnungsbau sowie aus dem großen Interesse regionaler und überregionaler Immobilienunternehmen und den für Bauinvestitionen günstigen Bedingungen auf dem Kapitalmarkt. Vor allem niedrige Zinsen und stabile Renditeerwartungen beflügeln die Investitionsbereitschaft.
„Die Baugenehmigungen und Projektplanungen deuten darauf hin, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen wird“, prognostiziert Schmidt-Lamontain. So wurden in Dresden im Jahr 2019 Baugenehmigungen für den Neubau von 2.657 Wohnungen erteilt. Fasst man die laufenden Projektplanungen und Ankündigungen von Bauunternehmen zusammen, sind derzeit mindestens weitere 12.000 Wohnungen in Planung.
Der sogenannte Bauüberhang bleibt in Dresden im Vergleich zu anderen Städten jedoch begrenzt. Darunter versteht man die Zahl der genehmigten, aber letztlich nicht gebauten Neubauwohnungen. In Dresden wurden von 2014 bis 2016 Baugenehmigungen für den Neubau von insgesamt 6.840 Wohnungen erteilt. Tatsächlich errichtet wurden von 2017 bis 2019 insgesamt 6.770 Wohnungen.
„Die Wohnungsneubautätigkeit der letzten Jahre lag sogar über der Zahl der jährlichen Zunahme der Zahl der Haushalte in Dresden, die im Mittel bei 1.630 lag. Damit ist unser Ziel aufgegangen, den Bau von Wohnungen anzukurbeln“, so Schmidt-Lamontain weiter. In der Folge sind die strukturellen Wohnungsleerstände wieder leicht gestiegen – von 1,8 auf 2,3 Prozent. Der strukturelle Wohnungsleerstand umfasst alle leerstehenden Wohnungen abzüglich der unbewohnbaren Wohnungen (z. B. ruinöse Gebäude, in Sanierung befindliche Wohnungen) und einer marktüblichen Fluktuationsreserve, die für eine normale Funktionsweise des Wohnungsmarktes erforderlich ist.
Auf der Grundlage der Einwohnerprognose der Stadt Dresden geht die Stadtplanung für die nächsten Jahre von einem geringeren Neubaubedarf aus. So ermittelte das Forschungsinstitut empirica im Auftrag der Stadt Dresden in der 2019 aktualisierten Wohnbauflächenprognose für den Zeitraum von 2018 bis 2035 einen Neubaubedarf von circa 24.800 Wohnungen, was einer jährlichen Neubauquote von 1.460 Wohnungen entspricht.
Diesem Neubaubedarf stehen in Dresden Flächenpotenziale für den Bau von 27.800 Wohnungen gegenüber. Diese Wohnbaupotenziale ergeben sich aus einer Bestandsaufnahme der großen Wohnbauflächen (in der Regel Gebiete mit einem Bebauungsplan), Baulücken und Brachen sowie der Potenziale durch Nachverdichtungen (zum Beispiel Bebauung in zweiter Reihe oder bei Grundstücksteilung).
„Für einen Teil der Potenziale liegen allerdings noch keine Grundlagen der Bebauungsplanung vor. Daraus ergibt sich für die Stadtplanung die Aufgabenstellung, diese durch die zügige Bearbeitung von Bebauungsplanverfahren zu mobilisieren. Dabei kommen auch kooperative Planungen zur Anwendung, bei denen die Investoren wesentliche Planungsleistungen erbringen. Um dabei dennoch die kommunalen Ziele der Stadtentwicklung einfließen zu lassen, werden zwischen der Stadtverwaltung und dem Vorhabenträger sogenannte städtebauliche Verträge geschlossen,“, erläutert der Baubürgermeister die Strategie.
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