Berlin – Unter der Federführung der pronova BKK wurde in Zusammenarbeit mit dem BKK Dachverband das Versorgungsprogramm OSCAR entwickelt. OSCAR hat das Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit onkologischen Erkrankungen zu verbessern. Das gemeinsame Projekt, in dem 37 Betriebskrankenkassen kooperieren, erhält eine Förderung in Höhe von 1,4 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds.
OSCAR stellt die Stärkung der Betroffenen bei der Krebstherapie in den Vordergrund. Durch eine speziell ausgebildete Fachkraft sollen Erkrankte im Therapieverlauf kontinuierlich unterstützt werden. Eine „Social Care Nurse“ begleitet den Patienten oder die Patientin in allen Erkrankungsphasen. So beispielsweise auch bei individuellen Entscheidungsfragen in Bezug auf unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Ergänzende Fragebögen geben Aufschluss über die Bedürfnisse der Betroffenen und sollen dazu genutzt werden, deren Lebensqualität zu verbessern.
Lutz Kaiser, Vorstand der pronova BKK, begrüßt die Chance, mithilfe des Innovationsfonds ein schon lange bestehendes Anliegen zu verwirklichen:
„Täglich erfahren unsere Mitarbeitenden, welche Belastung eine Krebserkrankung für die Patienten und deren Angehörige bedeuten kann. Deshalb ist es uns wichtig, die beziehungskonstante Begleitung der Betroffenen zu stärken, um auf die Bedürfnisse unserer Versicherten besser eingehen zu können.“
Vernetzung komplexer Angebote durch Social Care Nurse
Die Social Care Nurse bildet die Schnittstelle zwischen Ärzteteam, Pflegenden, Therapeuten und Sozialdienstmitarbeitern. Sie vernetzt die Betroffenen mit den psychosozialen Angeboten der Sozialleistungsträger (Krankenkasse, Pflegekasse, Rentenversicherungsträger). Insbesondere für Schwerstkranke bedeutet die Koordination der therapeutisch-diagnostischen Maßnahmen einen Gewinn an Lebensqualität – und mehr Lebenszeit außerhalb von Wartezimmern, Ambulanzen und Krankenhäusern. Kernelement des Versorgungsprogrammes ist neben der Betreuung durch die Social Care Nurse die Befragung zur Lebensqualität. Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, legt dabei den Schwerpunkt auf onkologische Patienten, die sich belastenden Systemtherapien unterziehen müssen. Dazu zählen Chemotherapien wie auch Bestrahlungen. „Wir möchten erfahren, wie es den Patienten und Patientinnen während der Therapien wirklich geht und ihnen möglichst individuelle Beratung und Unterstützung durch die Social Care Nurse zukommen lassen.“
Beteiligte Partner, wissenschaftliche Begleitung des Projekts
Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité Universitätsmedizin Berlin. Für das Training der Social Care Teams ist die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. zuständig. Weitere Konsortialpartner des erfolgreichen Förderantrages beim Innovationsfonds sind die BKK Pfalz, die BKK VBU und die Novitas BKK.
Der Innovationsfonds fördert Integrierte Versorgung und Versorgungsforschung. Er beruht auf dem 2015 verabschiedeten GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Bis 2019 stellt die Politik einen mit jährlich 300 Mio. Euro ausgestatteten Fonds zur Verfügung. Ziel des Fonds ist die Förderung innovativer Versorgungsformen. Von den insgesamt 94 Förderanträgen kommen 26 Anträge mit einem gekürzten Projektvolumen von 111,6 Mio. EUR in den Genuss der Förderung.
Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der Betriebskrankenkassen großer Weltkonzerne wie z.B. Ford, Bayer, BASF, Continental und Hapag-Lloyd entstanden. Die Kasse ist bundesweit für alle Interessierten geöffnet. Über 675.000 Kundinnen und Kunden schätzen die persönliche Betreuung, den exzellenten Service und die umfassenden Leistungen. Die pronova BKK ist mit einem dichten Geschäftsstellennetz an rund 80 Kundenservice- und Beratungsstellen vertreten. Sie gehört zu den vier größten Betriebskrankenkassen und zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Weitere Informationen unter www.pronovabkk.de.
Der BKK Dachverband e.V. ist die politische Interessenvertretung von 78 Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn Millionen Versicherten. Mehr Informationen unter: www.bkk-dachverband.de
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