Tatzeit: Seit Januar 2013 Tatorte: Hamburg-Uhlenhorst (Sitz der zwei Firmen)
Hamburg – Die Staatsanwaltschaft Hamburg und das Landeskriminalamt (Fachdezernat für Wirtschaftsdelikte) ermitteln gegen zwei Frauen (40, 47) und einen Mann (45), die im Verdacht stehen, einen gewerbsmäßigen Betrug (Verdacht auf sogenannte „kick-back-Zahlungen“ im Zusammenhang mit Apotheken) begangen zu haben.
Die Beschuldigten sind deutsche Staatsbürger. Am 23.08.2016 durchsuchten die Beamten des Landeskriminalamts mit Unterstützungskräften der Polizei Bayern insgesamt 13 Objekte in Hamburg und Bayern und stellten zahlreiche Beweismittel sicher. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte beim Amtsgericht Hamburg zunächst 12 Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Im Laufe des Einsatzes erging ein weiterer Durchsuchungsbeschluss auf dem Eilwege.
Die 40-Jährige und der 45-Jährige agierten als Geschäftsführer zweier Firmen, die von verschiedenen Herstellerfirmen Medikamente in großen Mengen mit erheblichen Rabattgewährungen zwischen 10% und 60% erwarben. Diese rabattierten Medikamente lieferten die beiden Beschuldigten an verschiedene Apotheken, unter anderem an die Apotheke der 47-jährigen Beschuldigten in der Hamburger Neustadt, und stellten diese zum normalen Listenpreis in Rechnung. Der Listenpreis wurde durch die Apotheken über Abrechnungszentren abgerechnet und seitens der Krankenkassen erstattet.
Es besteht der Verdacht, dass seit Januar 2013 die Differenz zwischen dem Rabatt- und Listenpreis an die Apotheken rechtswidrig als Bonuszahlungen (sogenannte „kick-back-Zahlungen“) rückvergütet wurden, wobei eine Firma der 40-jährigen Beschuldigten von der belieferten Apotheke im Gegenzug fingierte Rechnungen für nicht erbrachte Leistungen erhielt. Den verschiedenen Krankenkassen ist hierbei ein Schaden in noch nicht bekannter Höhe entstanden.
Die Beamten stellten allein in Hamburg ca. 150 Aktenkartons sowie Datenträger sicher.
Die Ermittlungen dauern an.
Die Polizei setzte insgesamt 66 Polizeibeamte bei dem Einsatz ein.
OTS: Polizei Hamburg