Hannover – Neue Feuer- und Rettungswache im Südosten der Stadt offiziell eröffnet

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Hannover -Hannover (NI) – Die neue Feuer- und Rettungswache 3 in Kirchrode hat mit Beginn dieses Monats ihren Betrieb aufgenommen und fungiert seitdem auch als Werkfeuerwehr der Deutschen Messe AG. Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette und Personal-, Bildungs-, Jugend-, Familien- und Feuerwehrdezernentin Rita Maria Rzyski haben gemeinsam mit Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender Deutsche Messe AG, und Karin Hardekopf, Vorstand der GP Günter Papenburg AG, die Einrichtung an der Lange-Feld-Straße (Stadtteil Kirchrode) heute (9. Oktober) auch offiziell eröffnet. Die Feuer- und Rettungswache wurde im Rahmen eines ÖPP-Projektes (öffentlich-private Partnerschaft) durch die GP Günter Papenburg Gruppe für rund 25 Millionen Euro in 18 Monaten trotz Schwierigkeiten mit dem Baugrund errichtet.

„Die Absicherung der Einwohner*innen ist eine wichtige Funktion einer Kommune. Dafür benötigt die hannoversche Feuerwehr mit ihren mehr als 800 hauptamtlichen und rund 750 ehrenamtlichen Einsatzkräften eine gute Infrastruktur, die wir mit der neuen modernen Einrichtung deutlich verbessert haben. Das neue Gebäude bietet insbesondere für die komplexe Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte im Atemschutz und der ABC-Gefahrenabwehr zukunftssichere und innovative Möglichkeiten“, betonte Sabine Tegtmeyer-Dette. „Von der Kooperation mit der Deutschen Messe AG profitieren alle Seiten, weil wir eine hochleistungsfähige Feuer- und Rettungswache bieten können. Nach der Zusammenarbeit mit der Continental AG am Weidendamm ist dies die zweite Kooperation dieser Art – beides sind Win-win-Situationen für die Unternehmen und die Stadt.“

„Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Hannover sichert uns die Zukunft unserer Messe-Werkfeuerwehr. Eigene Mitarbeiter stehen hierfür nebenberuflich leider nicht mehr in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Die bisher schon exzellente Unterstützung der Feuerwehr Hannover zu unseren Messezeiten wird damit auf den Ganzjahresbetrieb ausgeweitet“, unterstrich Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG.

Massivbau mit begrünten Flachdächern

Das signifikante zwei- bis dreigeschossige Gebäude in Form eines Mäanders auf dem langgestreckten Grundstück teilt sich in die funktionalen Elemente Zugwache und ABC-Gefahrenabwehr. Ihre Adresse erhält die Feuer- und Rettungswache durch den Kopfbau an der Lange-Feld-Straße. Das Gebäude wurde in Massivbauweise mit Verblendmauerwerk errichtet, die Flachdächer wurden extensiv begrünt.

Insgesamt drei Aufzüge sorgen dafür, dass alle Nutzflächen barrierefrei erschlossen sind. Dieser heutige Gebäudestandard wird insbesondere im Bereich der ABC-Werkstätten und -Übungsflächen durch zahlreiche feuerwehrspezifische Anlagen wie Druckluftanlagen für Sauerstoffgeräte und Reinigungsautomaten für Chemikalienschutzanzüge ergänzt.

Den größten Anteil an den Außenanlagen nehmen die mit Betonsteinen gepflasterten, für Schwerlastverkehr ausgelegten Betriebs- und Übungsflächen ein. Zudem sind 50 Pkw-Stellplätze entstanden. Eine zweite Alarmausfahrt entlang des Bahndamms stellt sicher, dass die Feuer- und Rettungswache auch bei blockierter Hauptausfahrt funktionsfähig bleibt. Etwa ein Viertel der 14.000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche bleibt unversiegelt und wird als pflegeleichte Vegetationsfläche begrünt.

Die Planung des Gebäudes stammt vom Büro struhkarchitekten (Braunschweig) sowie der Planungsgruppe d/b/d (Salzgitter). Das Büro ST raum. a Landschaftsarchitekten (Berlin) konzipierte das Außengelände.

Modernes Atemschutzzentrum und Werkstätten für Messgeräte und Schutzanzüge im Gefahrguteinsatz

Die Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen für die insgesamt 126 Mitarbeiter*innen, die Arbeitsabläufe in den Werkstätten für Atemschutzgeräte sowie Messtechnik und Schutzkleidung für Gefahrguteinsätze haben sich signifikant verbessert. Insgesamt bietet das Gebäude zudem Platz für 22 Fahrzeuge.

Die Gebäude der bislang betriebenen Feuer- und Rettungswache 3 in der Jordanstraße, die 1938 erbaut wurden und neben dem Löschzug auch das Atemschutzzentrum sowie die Spezialkräfte der ABC-Gefahrenabwehr beherbergen, entsprechen weder räumlich noch technisch den Erfordernissen, die heute an einen Wachbetrieb im 24-Stunden-Dienst und an die Bewältigung der genannten Sonderaufgaben gestellt werden.

„Atemschutzgeräte und Schutzanzüge sind die Lebensversicherung für Feuerwehrfrauen und -männer bei ihren gefährlichen Einsätzen. Die Anforderungen an Einsatzkräfte und Gerät im Atemschutzeinsatz sind deshalb besonders hoch“, bekräftigt Feuerwehrdezernentin Rita Maria Rzyski. „Das Atemschutzzentrum, bestehend aus der Atemschutzwerkstatt und der Atemschutzübungsanlage, ist somit für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Hannover ein elementarer Bereich.“

Alle Atemschutzgeräteträger*innen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr werden in der Feuer- und Rettungswache 3 ausgebildet und anschließend jährlich zweimal auf ihre Einsatzfähigkeit hin überprüft. Einsätze und Übungen unter Atemschutz bedingen jedes Jahr mehr als 15.000 Prüfungen der einzelnen Teile der Atemschutzgeräte sowie das Füllen von mehr als 6.000 Atemluftflaschen. „Diese Geräte müssen mit höchster Sorgfalt geprüft und gewartet werden und im Einsatzfall einhundertprozentig sicher funktionieren, denn davon hängt das Leben der Feuerwehrleute ab“, sagt Rzyski.

Umzug und Betrieb des Atemschutzzentrums und der Werkstätten werden wegen erforderlicher Restarbeiten voraussichtlich Ende Oktober stattfinden. Bis dahin übernimmt der Standort in der Jordanstraße diese Funktion weiterhin.

Die bisher zur Verfügung stehenden Räume in der Jordanstraße waren mittlerweile weit über die Kapazitätsgrenze hinaus ausgelastet. Gleiches galt für die Unterbringung sowie Aus- und Fortbildung der Spezialkräfte der ABC-Gefahrenabwehr. Die Anforderungen an diese Spezialkräfte sind bedingt durch ein deutlich erhöhtes Transportaufkommen auf allen Verkehrswegen sowie neue Bedrohungsszenarien in den letzten Jahren sowohl personell als auch technisch und taktisch permanent gestiegen.

Partnerin der Feuerwehr ist die im Alarmfall fünf Fahrminuten entfernte Deutsche Messe AG. Die mit dem Unternehmen geschlossene Kooperation – und der damit verbundene Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 in der Lange-Feld-Straße – ermöglicht es, zukünftig die mit der Kernkompetenz Atemschutz sowie ABC-Gefahrenabwehr verbundenen Aufgaben adäquat am neuen Standort zu erledigen.

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Die Pressemitteilung im Original finden Sie unter: www.presseservice-hannover.de