Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut 2024 – Am 17. Oktober 2024 wird weltweit der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut (kurz: Tag der Armut) begangen. Das diesjährige Motto lautet: „Beendigung sozialer und institutioneller Misshandlung: Gemeinsam handeln für gerechte, friedliche und inklusive Gesellschaften“. Dieser Tag erinnert daran, dass Armut nicht nur ein wirtschaftliches Problem ist, sondern eng mit sozialer Ungerechtigkeit und Misshandlung verbunden ist, insbesondere durch diskriminierende Institutionen und politische Entscheidungen.
Der Gedenktag geht zurück auf eine Versammlung in Paris im Jahr 1987, bei der über 100.000 Menschen zusammenkamen, um Armut als Verletzung der Menschenrechte zu verurteilen. Seit 1992 wird der Tag offiziell von den Vereinten Nationen begangen und soll das Bewusstsein für die Herausforderungen der Armut schärfen sowie Regierungen und Institutionen dazu ermutigen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen.
Was bedeutet Armut?
Armut wird auf unterschiedliche Weise definiert, je nach Land und Kontext. Grundsätzlich wird zwischen absoluter und relativer Armut unterschieden:
- Absolute Armut betrifft Menschen, die nicht genug Ressourcen haben, um ihre grundlegendsten Bedürfnisse zu decken. Die Weltbank definiert absolute Armut als ein Leben mit weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag. Diese Menschen kämpfen täglich ums Überleben, da ihnen die Mittel für Nahrung, Kleidung und Unterkunft fehlen.
- Relative Armut beschreibt Armut im Verhältnis zum allgemeinen Lebensstandard eines Landes. In Deutschland gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie weniger als 60 % des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Das bedeutet im Jahr 2024, dass eine alleinstehende Person mit weniger als 1.250 Euro pro Monat als arm gilt. Diese Definition zeigt, dass Armut nicht nur materiellen Mangel beschreibt, sondern auch soziale Ausgrenzung und fehlende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedeutet (UN DESA).
Globale Armut und die Auswirkungen
Laut der Weltbank leben weltweit etwa 712 Millionen Menschen in extremer Armut. Besonders betroffen sind Länder wie Indien, Nigeria und die Demokratische Republik Kongo. Die COVID-19-Pandemie hat den Kampf gegen die Armut zusätzlich erschwert, und es wird geschätzt, dass Millionen Menschen durch die wirtschaftlichen Folgen wieder in die Armut zurückgefallen sind (AP Breaking News).
Soziale und institutionelle Misshandlung
Das diesjährige Thema beleuchtet die Rolle sozialer und institutioneller Diskriminierung bei der Aufrechterhaltung der Armut. Menschen, die in Armut leben, erleben oft eine doppelte Benachteiligung – sie werden sowohl von der Gesellschaft als auch von den Institutionen, die ihnen eigentlich helfen sollten, diskriminiert. Diese Misshandlung zeigt sich in vielen Bereichen, darunter der eingeschränkte Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und rechtlicher Unterstützung.
Ein Aufruf zum Handeln
Der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut ruft dazu auf, gemeinsam Maßnahmen zu ergreifen, um die strukturellen Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, die Armut verstärken. Es ist entscheidend, dass die Menschen, die in Armut leben, aktiv in die Gestaltung von Strategien zur Armutsbekämpfung einbezogen werden. Nur durch inklusive und gerechte Maßnahmen können wir den Teufelskreis der Armut durchbrechen und eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen (hk).