Journalismus und Demokratie 2024 – Die Langzeitstudie „Journalismus und Demokratie“ 2024 offenbart interessante und zugleich besorgniserregende Zahlen zur politischen Ausrichtung der deutschen Journalisten und Journalistinnen. Von den 525 befragten Medienschaffenden geben 41 Prozent an, den Grünen nahestehend zu sein. Auffällig ist auch, dass sich 23 Prozent keiner Partei zuordnen. Die SPD erreicht mit 16 Prozent den dritten Rang, während FDP, CDU und BSW kaum vertreten sind. Besonders bemerkenswert: Die AfD taucht in dieser Studie gar nicht auf – kein einziger befragter Journalist sieht sich in ihrer Nähe.
Die politischen Präferenzen im Journalismus
Der Journalismus spielt eine zentrale Rolle in der Demokratie, beeinflusst Meinungen, setzt Themen und gestaltet Diskurse. Laut der Studie positioniert sich ein erheblicher Teil der befragten Journalisten und Journalistinnen auf der Seite der Grünen, während sich nur 8 Prozent mit der CDU identifizieren und die FDP sogar nur auf 3 Prozent kommt. Besonders bedenklich ist das völlige Fehlen der AfD in der Liste der Parteien, mit denen sich die Journalisten und Journalistinnen verbunden fühlen. Selbst wenn man den Kontext der AfD-kritischen Medienlandschaft bedenkt, stellt sich die Frage, wie repräsentativ diese Ergebnisse für die gesellschaftliche und politische Realität sind.
Fehlende Vielfalt der politischen Meinungen?
Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die mögliche Homogenität der deutschen Medienlandschaft. Ein auffälliger Links-Grünen-Bias könnte potenziell zur Verzerrung der öffentlichen Wahrnehmung führen. Journalismus, der im Kern neutral und objektiv sein soll, könnte dadurch subtil politische Präferenzen transportieren, die nicht unbedingt die Meinungsvielfalt der Gesellschaft widerspiegeln. Die Verteilung der Sympathien könnte eine Verschiebung der medialen Schwerpunkte hin zu Themen fördern, die für bestimmte Parteien zentral sind – etwa Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit bei den Grünen.
Die Überrepräsentation der Grünen mit 41 Prozent der Stimmen und die vergleichsweise starke Präsenz der Linken mit 6 Prozent (trotz deren geringerem Anteil in bundesweiten Umfragen) könnten darauf hindeuten, dass konservative oder rechte Meinungen in der journalistischen Berichterstattung tendenziell unterrepräsentiert sind.
Eine Demokratie braucht Medienvielfalt
Es stellt sich die kritische Frage, ob Medien, die politisch so stark auf eine Seite tendieren, ihrem demokratischen Auftrag gerecht werden können. Eine pluralistische Gesellschaft lebt von einer Bandbreite an Meinungen und Perspektiven, die in einer idealerweise unvoreingenommenen Berichterstattung ihren Platz finden sollten. Die Tatsache, dass die AfD in der Umfrage gar nicht vertreten ist, könnte darauf hindeuten, dass Journalisten und Journalistinnen mit einer rechten politischen Ausrichtung in Deutschland möglicherweise unterdrückt oder gar ausgegrenzt werden.
Es gilt zu bedenken, dass die AfD mit rund 22 Prozent bundesweit in Umfragen präsent ist. In diesem Kontext wirkt es statistisch unwahrscheinlich, dass sich kein einziger Journalist oder Journalistin zu dieser Partei bekennt. Entweder hat die Methode der Datenerhebung solche Stimmen nicht erfasst, oder eine systematische Ausgrenzung und Selbstselektion sorgen dafür, dass politisch konservativere oder rechte Positionen im Journalismus gar nicht erst Fuß fassen.
Konsequenzen und notwendige Diskussionen
Der Journalismus in Deutschland sieht sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, nicht nur objektiv zu berichten, sondern auch selbst die Meinungsvielfalt zu leben, die er von der Gesellschaft einfordert. Die Ergebnisse der Studie „Journalismus und Demokratie“ sollten Anlass sein, sich mit der Frage der politischen Heterogenität innerhalb der Medienbranche zu beschäftigen.
Die Verantwortung der Medien ist es, die Interessen aller Bürger und Bürgerinnen zu vertreten und gesellschaftliche Vielfalt in ihrer Berichterstattung widerzuspiegeln. Angesichts der deutlichen Überrepräsentation linker und grüner Sympathien innerhalb der Branche ist es ratsam, eine offenere Debatte über die politische Diversität im Journalismus zu führen. Ein solcher Diskurs könnte dazu beitragen, sicherzustellen, dass die Medienlandschaft in Deutschland nicht nur eine politische Perspektive abbildet, sondern auch kritische Stimmen aller Seiten fair und gleichberechtigt zu Wort kommen lässt (hk).