Katzenschutz – Wer seine Freigängerkatze kastrieren lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Katzenschutz – darauf macht der Deutsche Tierschutzbund aufmerksam und verweist auf die Millionen leidenden Straßenkatzen im Land, die von nicht kastrierten Tieren aus Privathaushalten abstammen. Auch für das kastrierte Tier selbst und den Halter ergeben sich viele Vorteile. Die Kastration ist ein Routineeingriff beim Tierarzt, der sowohl bei weiblichen Katzen als auch bei Katern mit Freigang vorgenommen werden sollte.
„Unkastrierte Katzen sorgen mit anderen unkastrierten Freigängerkatzen oder Straßenkatzen für Nachwuchs. Die Kitten, die draußen ohne menschliche Zuwendung groß werden, leben versteckt, zurückgezogen und müssen um ihr Überleben kämpfen. Sie hungern, frieren und leiden unter Infektionskrankheiten. Unzählige sterben kurz nach der Geburt“, erklärt Dr. Dalia Zohni, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund, und stellt klar: „Katzenbesitzer haben eine Schlüsselrolle im Kampf gegen das Leid der Straßenkatzen inne. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für den Tierschutz, indem sie ihre eigene Katze kastrieren lassen.“ Da unerwünschter Nachwuchs von Besitzerkatzen genauso wie aufgefundene Kitten von Straßenkatzen oft im Tierheim landen, kann die Kastration auch dazu beitragen, die ohnehin überfüllten Heime zu entlasten.
Vorteile der Kastration überwiegen
Im Schnitt ist jede zehnte gehaltene Katze in Deutschland nicht kastriert – das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter Katzenbesitzern hervor, die der Deutsche Tierschutzbund in seinem „Großen Katzenschutzreport“ vorstellt. Manche Katzenhalter haben Vorurteile, was die Kastration betrifft, oder sie schreckt der Gedanke an eine Operation ab. Für gesunde Tiere ist das Risiko jedoch überschaubar und bringt neben der Unfruchtbarmachung weitere Vorteile. Da keine Sexualhormone mehr gebildet werden, ist das Wesen der Tiere ausgeglichener, was keineswegs bedeutet, dass sie temperamentslos und träge werden. Es kommt zu weniger Streitigkeiten, was Verletzungen und somit die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsübertragungen reduziert. Auch sind kastrierte Katzen nicht mehr auf der Suche nach Geschlechtspartnern, wofür sie oft weite Strecken in Kauf nehmen. Damit sinkt ihr Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken. Wenn weibliche Katzen nicht mehr rollig werden, besteht auch keine Gefahr mehr, dass die Tiere dauerrollig werden und an hormonabhängigen Erkrankungen des Geschlechtsapparates, wie Gebärmutterentzündungen oder Tumoren, erkranken. Dass kastrierte Katzen automatisch dick und träge werden, ist ein Irrglaube – hier ist es entscheidend, die Futtermenge der Aktivität des Tieres anzupassen. Auch die Kosten dürfen aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes kein Hindernis für eine Kastration sein. „Tiere zu halten ist insgesamt sehr kostspielig. Die einmalig anfallenden Kosten für eine Kastration sollten vor der Anschaffung einer Katze mit eingeplant werden“, so Zohni. Für die Kastration fallen Tierarztkosten in Höhe von circa 150 bis 300 Euro an. Katzen, die aus dem Tierheim adoptiert werden, sind in der Regel bereits kastriert.
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Text: Deutscher Tierschutzbund e.V.