Koblenz – Umwelt: Ein Angebot des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen und der Klimaschutzbeauftragten der Stadt Koblenz.
Kursstart am Freitag, 25. März um 15 Uhr
Schottergärten haben den Ruf, besonders pflegeleicht zu sein. Doch der Schein trügt: Insbesondere die Reinigung der Steine von angewehten Samen, Laub und Blütenblättern und das Herauszupfen aufkommender Keimlinge zwischen den Steinen sind sehr aufwändig.
Bienen und Co. finden keine Nahrung, Kleinsäuger finden keinen Unterschlupf und sogar Reptilien, die Wärme eigentlich lieben, fühlen sich auf diesen monotonen Flächen nicht wohl.
Das sind aber nicht die einzigen Nachteile. Im Sommer knallt die Sonne auf die Steine und heizt sie auf. Die Luft wird nicht durch Pflanzen abgekühlt, sondern auch in der Nacht durch die Steine erwärmt. Durch die fehlenden Blätter von Pflanzen können feine Staubpartikel nicht mehr aus der Luft gefiltert werden, Staub und Stickstoffdioxid reichern sich an. Auch der Straßenlärm wird durch den Schotter verstärkt. Und regnet es einmal stark, wie es in Zukunft häufiger vorkommen kann, steht das Wasser im Schotterbeet, weil es durch den verdichteten Boden nicht abfließt.
Ökologisch wertvoller und dem eigenen Wohlbefinden zuträglicher ist da ein naturnah gestalteter Vorgarten, zum Beispiel bepflanzt mit Stauden, Zwiebelpflanzen und Bodendeckern. Dieser bietet einen Lebensraum für unzählige Insekten, Vögel und Kleinsäuger und der Pflegeaufwand ist geringer. Die Schaffung von zusätzlichen Flächen zur Regenwasserversickerung, der positive Einfluss auf die Temperatur, die Minderung von Lärm und Schadstoffen vor der eigenen Haustür sind weitere Argumente, die für einen solchen Vorgarten sprechen.
Viele Vorgartenbesitzer haben das inzwischen erkannt, stehen aber oft hilflos vor der Schotterwüste im eigenen Garten und wissen nicht, wo sie anfangen sollen.
Der zweitägige Kompaktkurs der Volkshochschule Koblenz kann hier Abhilfe schaffen.
Am ersten Nachmittag (ca. 4 Stunden) werden den Teilnehmenden die theoretischen Grundlagen vermittelt. Welche Pflanzen sind grundsätzlich gut geeignet, wie muss der Boden aufbereitet werden, um den Pflanzen gute Startbedingungen zu bieten, wie wird ein Staudenbeet aufgebaut, welche Pflanzen passen zueinander und wie kann der Schotter von einem lebensfeindlichen Umfeld zu einem Lebensraum für Käfer, Eidechsen und Co. werden.
Am zweiten Nachmittag geht es dann in die Praxis. Der städtische Eigenbetrieb zeigt an einem konkreten Beispiel die Umgestaltung einer Schotterfläche in ein Staudenbeet. Die einzelnen Schritte werden während der Arbeiten erläutert und Fragen der Kursteilnehmenden beantwortet. Hierbei können diese auch selbst Hand anlegen und so ihr am ersten Kurstag erworbenes Wissen anwenden und vertiefen.
Anmeldung unter www.vhs-koblenz.de, Kurs-Nr.: 1.0404 „Verschottert und versiegelt? Das muss nicht sein! Schritt für Schritt zum Biotop im eigenen (Vor)Garten“
Stadt Koblenz