Landeshauptstadt Magdeburg – In der Landeshauptstadt Magdeburg stellen sieben weitere Schulen und Jugendeinrichtungen den Unterricht und die Kinderbetreuung ein. Grund ist eine Häufung von Covid-19-Erkrankungen in rumänischen Familien. Da derzeit die Infektionsketten nicht vollständig nachvollzogen werden können, hat sich das Gesundheitsamt zu diesem Schritt entschlossen. Bereits seit heute hat die Grundschule „Am Umfassungsweg“ den Unterrichtsbetrieb einstellen müssen. In Magdeburg gibt es Stand heute 132 Covid-19-Erkrankungen. Inzwischen ist eine weitere Person daran gestorben.
Ab Montag, den 15. Juni 2020 sind die Grundschule „Salbke“, die Gemeinschaftsschulen „Heinrich Heine“ (Buckau), „Thomas Müntzer“ (Neue Neustadt) und „Wilhelm Weitling“ (Neu Olvenstedt) sowie die Berufsbildende Schule „Otto Schlein“ in Westerhüsen für 14 Tage geschlossen. Zudem stellen der Jugendclub „Knast“ am Moritzplatz und das Kinder- und Jugendhaus „Bauarbeiter“ im Neustädter Feld ihre Betreuungsangebote ein. Die Schließungen gelten in diesem großen Umfang, da dort positiv getestete Kinder betreut wurden bzw. positiv getestete Erwachsene arbeiten. Auch die drei Spielplätze am Moritzplatz, hinter dem Gesundheitsamt („Polarspielplatz“) und in Alt Fermersleben/Ecke Friedrich-List-Straße werden geschlossen.
Von dem neuen Ausbruch von Covid-19-Erkrankungen sind inzwischen sieben rumänische Familien betroffen, die in Alt Salbke, Neue Neustadt und Sudenburg leben. Dort gibt es inzwischen 17 positiv auf SarS-CoV-2 getestete Personen, darunter 7 Kinder. Damit gab es in Magdeburg mit Stand heute 11.00 Uhr 132 Covid-19-Fälle; zwei Erkrankte werden stationär in Krankenhäusern behandelt. Inzwischen ist eine weitere Person gestorben. Das Durchschnittalter der betroffenen Neu-Erkrankten liegt bei rund 40 Jahren.
Als unmittelbare Konsequenz aus den neuen Covid-19-Fällen hat das Gesundheitsamt Magdeburg rund 70 Quarantäneanordnungen verhängt. Diese betreffen die Familien der Erkrankten, die Teilnehmenden der Elternversammlung in der Grundschule „Am Umfassungsweg“ am 8. Juni sowie die Mitglieder einer Sprachlerngruppe.
Darüber hinaus werden vom Gesundheitsamt keine Quarantäneanordnungen verhängt. Stattdessen bittet Amtsarzt Dr. Eike Hennig darum, dass sich die Schüler*innen, Lehrer*innen und weiteres Personal der geschlossenen Einrichtungen häuslich absondern. Zudem weist er darauf hin, dass es auf freiwilliger Basis möglich ist, dass sich die von den Schließungen Betroffenen in der Fieberambulanz in der Brandenburger Straße auf das Coronavirus testen lassen.
Zusätzlich zu den Abstrichen der Kontaktpersonen der Neu-Erkrankten plant das Gesundheitsamt, sämtliche Nachbar*innen in den betroffenen Hauseingängen abzustreichen.
Amtsarzt Dr. Eike Hennig: „Derzeit wissen wir noch nicht, warum es die neuen Erkrankungen in so vielen verschiedenen Familien gibt. Solange wir die Infektionsketten nicht vollständig nachweisen können, müssen wir den Kreis
derjenigen, die in Quarantäne und häusliche Absonderung geschickt werden, so umfangreich gestalten. Das tut uns leid für das gerade wieder anlaufende Unterrichtsgeschehen, ist aber derzeit die einzige Möglichkeit, eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.“
Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper appellierte an die betroffenen Familien: „Bitte helfen Sie uns bei der Ermittlung Ihrer Kontaktpersonen. Erläutern Sie den Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes, wo Sie sich in den vergangenen Tagen aufgehalten haben und mit wem Sie Kontakt hatten. Magdeburg und seine Bevölkerung sind bisher gut durch die Coronakrise gekommen – wir merken aber durch die Entwicklungen seit gestern, dass wir in unseren Bemühungen um Hygiene und Abstand nicht nachlassen dürfen.“
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