„HEY DU! – Einsteigen – Aufsteigen – Durchsteigen“.
Magdeburg (ST) – In der Landeshauptstadt Magdeburg kann das das Pilotprojekt „HEY DU! – Einsteigen – Aufsteigen – Durchsteigen“ fortgesetzt werden. Die Fördermittel wurden bis Sommer 2022 weiterbewilligt. Das Projekt wird seit 2015 im Rahmen des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ durchgeführt. Die Zielgruppe sind dabei 12- bis 26-Jährige mit besonderem Unterstützungsbedarf bei schulischer und beruflicher Bildung. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und den Europäischen Sozialfonds.
Das Programm „HEY DU! – Einsteigen – Aufsteigen – Durchsteigen“ soll perspektivlosen jungen Menschen eine Vision zur Gestaltung ihrer Zukunft vermitteln, ihnen Mut machen und Selbstvertrauen geben, die Schule abzuschließen und einen Beruf zu erlernen. Unter der Koordination der Landeshauptstadt Magdeburg (Stabsstelle für Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung) hat sich dazu ein Netzwerk aus Ämtern, Verwaltung, Schulen, Kammern, Jugendclubs sowie Kinder- und Jugendhilfeträgern gebildet.
„Wir wollen mit unseren Angeboten junge Menschen in Magdeburg erreichen, die mit den hiesigen Angeboten der Jugendhilfe nur schwer oder gar nicht abgeholt werden können. Jugendliche mit Problemen können einfach und unkompliziert direkt zu uns kommen. Gemeinsam wollen wir nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen von Schulverweigerung bekämpfen“, berichtet Bianca Wiemann, Projektkoordinatorin Landeshauptstadt Magdeburg.
In den ersten vier Jahren durchliefen 269 Jugendliche und junge Erwachsene in der Einzelfallhilfe oder angegliederten Angeboten das Projekt. Um Schulverweiger*innen früh zu erreichen, steht das multiprofessionelle Team der Outlaw Kinder- und Jugendhilfe gGmbH als umsetzender Träger den vermittelnden Einrichtungen, wie Schule, Jugend- und Landesschulamt, stets mit kurzfristigen und individuellen Lösungen für die Jugendlichen zur Verfügung.
Die Pädagog*innen beraten und begleiten die Jugendlichen und bieten darüber hinaus sozialpädagogisch-therapeutische Intensivgruppenarbeit und -einzelarbeit als Auszeit von der Schule an. So können sie die schulbe- und verhindernden Themen ermitteln und gemeinsam mit den jungen Menschen Kompetenzen Ressourcen und Perspektiven erarbeiten sowie alltagsrelevante Skills trainieren. Dabei besteht regelmäßiger Kontakt mit dem Elternhaus und der Schule. Das Ziel ist die Vermittlung und Annäherung an konventionelle Angebote und Institutionen, insbesondere des Regelschulsystems, aber auch der Kinder- und Jugendhilfe und im therapeutischen Bereich.
„Durch die Arbeit im gleichbleibenden Setting bietet das Case Management den Teilnehmenden die Basis für eine vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit. Die Erfahrungen aus der I. Förderphase haben gezeigt, dass dadurch eine nachhaltige Vermittlung stattgefunden hat“, sagt Mandy Trampe, Projektleiterin bei der Outlaw gGmbH. Mit ihr zusammen bilden Sofie Schirrmacher, Dominik Schwabe und Maria Wiedemann das derzeitige Team. „Unser Vorteil ist, dass wir kein Teil der Schulen und Ämter sind und die Jugendlichen so unvoreingenommen und offen dort abholen können, wo sie mental gerade stehen“, betonen die Projektmitarbeiter*innen. „Im Rahmen des Projekts haben wir die Zeit, eine intensive Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen und machen so ihre Belange und Bedürfnisse zum Schwerpunkt unserer gemeinsamen Arbeit.“
Dr. Ingo Gottschalk, Projektverantwortlicher seitens der Landeshauptstadt Magdeburg freut sich, dass das „HEY DU!“-Programm so gut angenommen wird: „In den letzten Jahren haben immer mehr Schulen das Angebot genutzt. Immer an der Entwicklung der Schullandschaft und den Bedarfslagen der Schüler*innen orientiert, haben sich die Angebote angepasst und sind so ein wertvoller Bestandteil der Magdeburger Schul- und Hilfslandschaft geworden.“
Kontakt
Hilfesuchende können sich werktags von 8.00 bis 14.00 Uhr telefonisch unter 0391/ 6627 8063 bei der Outlaw gGmbH oder persönlich in der Schwiesaustraße 11 in der Neuen Neustadt melden.
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