Magdeburg – Wie geht es weiter am „Hassel“? OB tauscht sich mit Gastronomen aus

Mittelrhein-Tageblatt - Deutschland - News - Magdeburg -Magdeburg (ST) – Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und die Gastronomen rund um Magdeburgs Kneipenviertel „Hassel“ haben sich in der vergangenen Woche zu einem Hintergrundgespräch getroffen. Im Alten Rathaus wollte Magdeburgs Stadtoberhaupt wissen, wie die Inhaberinnen und Inhaber von Restaurants, Kneipen und Cafés rund um den Hasselbachplatz die Situation vor Ort empfinden und welche Kritik, aber auch Hinweise und Vorschläge sie an die Stadtverwaltung richten.

Der Einladung folgten die Betreiberinnen und Betreiber von rund 30 Lokalen am „Hassel“. In seiner Einladung hatte Oberbürgermeister Dr. Trümper zum einen den Wunsch formuliert, Bilanz über die abgelaufene Terrassensaison zu ziehen und zum anderen darüber zu diskutieren, mit welchen Ideen und Strategien eine Weiterentwicklung des Kneipenviertels erreicht werden kann. An dem Gespräch nahmen von Seiten der Verwaltung zudem der Ordnungsbeigeordnete Holger Platz und Frank Ehlenberger, Fachbereichsleiter BürgerService und Ordnungsamt, teil.

Die Gastronomen erklärten, dass es neben den gut angelaufenen gemeinsamen Streifen von Polizei und Stadtordnungsdienst trotzdem eine Dauerpräsenz von Ordnungskräften geben müsste. Diese würde die gefühlte und tatsächliche Sicherheit im Kneipenviertel dauerhaft stärken. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesprächs erzählten, dass sich das Fehlverhalten von betrunkenen Jugendlichen und jungen Menschen nach hinten in die Morgenstunden verschoben habe und erst einsetze, wenn die Streifen beendet seien. Diese hätten allerdings dafür gesorgt, dass es jetzt bis 1.00 Uhr meistens ruhig bleibe. Umgesetzt werden könnte die Dauerpräsenz beispielsweise in einem angemieteten Ladenlokal. In dieselbe Richtung geht die Idee der Verwaltung aus dem vergangenen Jahr, eine Stadtwache mit Polizei- und städtischen Beamten einzurichten.

Beinahe alle Kneipeninhaber sehen die Existenz von Spätshops als äußerst problematisch an. Dadurch würde die Anzahl alkoholisierter Personen hoch bleiben; diese würden immer wieder durch Lärm, Wildpinkeln und Belästigen von Passanten, Restaurantbesuchern und Anwohnern negativ auffallen und dem Ansehen des „Hassels“ schaden – vor allem da die wenigen Vorfälle sehr stark von verschiedenen Medien aufgegriffen würden und eine negative Berichterstattung nach sich zögen. Von daher wünschten sich fast alle Anwesenden, dass die Stadtverwaltung erneut versucht, eine Alkoholverbotszone rund um den Hasselbachplatz einzurichten und sich dafür einsetzt, dass die bestehenden Landesgesetze dafür durch den Landtag geändert werden. Dr. Trümper sicherte dies zu. Darüber hinaus kündigte er an, dass es demnächst eine interne Runde mit Polizei und Landtagsabgeordneten aus Magdeburg geben soll, bei der die Gastronomen ihre Wünsche bezüglich einer Alkoholverbotszone verdeutlichen sollen.

Aber auch stadtplanerische und kulturelle Ideen wurden bei der knapp 90 Minuten dauernden Gesprächsrunde genannt. So gibt es den Vorschlag, Teile des Areals zu einer Fußgängerzone umzugestalten sowie durch moderne Beleuchtung die Aufenthaltsqualität zu steigern. Auch eine höhere Zahl an Veranstaltungen soll das Kulturleben am Hasselbachplatz noch attraktiver machen und bereichern. In diesem Zusammenhang versprach der Oberbürgermeister den Gastronomen, dass die Verwaltung auch das 2. „Hassel Fever“-Festival am 23. November unterstützt.

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