Mannheim – Helene-Hecht-Preis und Helene-Hecht-Nachwuchspreis 2019 in der Kategorie „Film“ werden ausgelobt

Bewerbung bis zum 10. November möglich.

Mittelrhein-Tageblatt-Nachrichten-aus-Mannheim-BW-Mannheim (BW) – Um die historischen und gegenwärtigen Leistungen von Frauen im Kunst- und Kulturbereich sichtbar zu machen, verleiht die Stadt Mannheim über den FrauenKulturRat seit 2010 alle zwei Jahre den Helene-Hecht-Preis in wechselnden Kategorien.

2019 wird der Preis zum fünften Mal ausgelobt – dieses Mal in der Kategorie „Film“ (Regie, Technik, Produktion, Kamera, Ton). Der Preis ist mit 3.000 Euro Preisgeld dotiert.

Zudem wird 2019 zum ersten Mal der Helene-Hecht-Nachwuchs-Preis an junge kulturschaffende Frauen und Künstlerinnen, die nicht älter als 27 Jahre sind, verliehen. Der Nachwuchs-Preis ist mit 1.000 Euro Preisgeld dotiert und wird ebenfalls in der Kategorie „Film“ vergeben.

Gefördert werden die Preise 2019 von der Stadt Mannheim. Darüber hinaus unterstützen die VR Bank Rhein-Neckar, die Karin und Carl-Heinrich ESSER Stiftung, die Heinrich-Vetter-Stiftung, die Reiss-Engelhorn-Museen, der Verlag Waldkirch Mannheim, die Lochbühler Aufzüge GmbH und weitere Mitgliedern des Förderkreises, die nicht genannt werden möchten, den Helene-Hecht-Preis 2019. Das Preisgeld wird von den zehn Soroptimist International Clubs der Metropolregion Rhein-Neckar gespendet.

Bis zum 10.11.2018 können Bewerbungen beim Amt der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Mannheim eingereicht werden. Eine fachkundige Jury entscheidet dann über die Preisträgerinnen für beide Preise.

Einzelheiten zu den Bewerbungsmodalitäten und das Anmeldeformular finden sich auf der Webseite der Stadt Mannheim unter:

https://w w w. mannheim. de/Helene-Hecht-Preis-2019

Hintergrundinformationen:

Der Helene-Hecht-Preis ist benannt nach der Mannheimer Mäzenin Helene Hecht (1854-1940). Als außerordentlich gebildete und kulturell vielseitig engagierte Frau führte sie neben Berta Hirsch den größten Salon in Mannheim. In ihrem Haus ermöglichte sie die Begegnung und den Austausch zwischen Künstler*innen und Kulturschaffenden unterschiedlicher Gattungen.

Nach mehreren Jahrzehnten, in denen sie zusammen mit ihrem Mann das kulturelle Leben der Stadt Mannheim entscheidend mitgeprägt hatte, zählte Helene Hecht mit dem Beginn des Nationalsozialismus plötzlich nicht mehr zu den führenden und angesehenen Persönlichkeiten der Stadt. Sie wurde auf ihre jüdische Herkunft reduziert und deshalb verfolgt und deportiert.

Helene Hecht starb als 86-jährige auf der Deportationsfahrt der badischen und pfälzischen Juden in das Lager Gurs in Südfrankreich. Ihr tragisches Ende macht betroffen, zeigt es doch, dass auch eine außergewöhnliche Lebensleistung nicht mehr anerkannt wird, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen ändern. Durch den Tod in der Fremde und das Fehlen einer Grabstätte geriet sie umso mehr in Vergessenheit. Der FrauenKulturRat will durch die Benennung des Preises nach Helene Hecht an diese außergewöhnliche Frau erinnern.

Der FrauenKulturRat steht für die Stärkung der Chancengleichheit im Mannheimer Kulturleben. Dem Gremium gehören Vertreterinnen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft an. Die Geschäftsführung liegt beim Amt der Gleichstellungsbeauftragten.

***
Stadt Mannheim