Neu im Kino: „Besonders wertvoller“ Kinostart für J.K. Rowlings PHANTASTISCHE TIERWESEN/Kinostart mit Prädikat auch für RADIO HEIMAT, die Ruhrpott-Komödie nach Frank Goosen

neu-im-kinoWiesbaden (HE) – Fünf Jahre lang mussten die Fans von Harry Potter und Co. warten, doch mit PHANTASTISCHE TIERWESEN UND WO SIE ZU FINDEN SIND (Start: 17. November) kehrt die magische Welt von J. K. Rowling endlich zurück ins Kino. Rowling selbst hat das Drehbuch für das Spin-off verfasst, das 1926 in New York angesiedelt ist und die Entstehungsgeschichte eines Lexikons erzählt, welches sich später in der Schulbibliothek von Hogwarts finden wird. Die Protagonisten dieses Mal: der verschrobene und doch heldenhafte Magieprofessor Newt Scamander, die eifrige Agentin des Zaubereiministeriums, Tina Goldstein, ihre hellseherisch begabte Schwester Queenie und der naive und doch sehr sympathische Nicht-Magier Jacob Kowalski. All diese Figuren, inklusive einem großen hochkarätig besetzten Ensemble und einer überwältigenden Kulisse und grandiosen Effekten, machen den Charme dieses Spin-Offs aus. Auch die fünfköpfige Expertenrunde der FBW hebt in ihrer Begründung für das Prädikat „besonders wertvoll“ unter anderem diese Qualitäten hervor und schreibt in ihrem Gutachten: „PHANTASTISCHE TIERWESEN UND WO SIE ZU FINDEN SIND ist Fantasy-Kino auf höchstem künstlerischen und technischen Niveau!“

Die nostalgische Komödie RADIO HEIMAT (Start: 17. November) von Matthias Kutschmann basiert auf den autobiografischen Erzählungen des Autors Frank Goosen. Erzählt wird von vier sehr unterschiedlichen Freunden, die ihre Pubertät im Ruhrgebiet verbringen. Und natürlich wollen die Jungs nichts lieber, als endlich ihre Unschuld verlieren. Dazu wird einiges unternommen, doch keine der Strategien will fruchten. Glücklicherweise gibt es da ja noch den Rat der Eltern und Großeltern. Und die könnten mit einigen Ruhrpott-Weisheiten aufwarten. „Lokale Eigenheiten des Ruhrgebietes, seiner Geschichte und Milieus werden in einer amüsanten Coming-of-Age-Collage zu einem originellen Zeitbild verbunden. In der Tradition internationaler Teenagerkomödien und Nostalgiekomödien gelingt es dem Film, eine eigene Atmosphäre und Identität zu entfalten. „Ein amüsantes Generationenporträt mit lokaler Anbindung.“ So schreibt die Jury der FBW in ihrem Gutachten für das Prädikat „wertvoll“.

Ab der kommenden Woche mit Prädikat im Kino: Das berührende und unterhaltsame Biopic FLORENCE FOSTER JENKINS mit Meryl Streep und Hugh Grant.

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Prädikatsfilme vom 17. November 2016

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind Spielfilm, Fantasy. Großbritannien, USA 2016.

USA, 1926. Das Land ist gespalten in zwei unterschiedliche Welten. Auf der einen Seite die Zauberer, Hexen, Magier. Und auf der anderen Seite die „No-Majs“ oder auch „Muggel“, also Menschen, die nichts Magisches in sich tragen und diesen Künsten skeptisch und feindselig gegenüber stehen. Also verstecken sich die Zauberer vor den No-Majs und versuchen, wenn möglich, nicht groß aufzufallen. Und genau in dieses fragile Gebilde bricht eines Tages der britische Zauberprofessor Newt Scamander, mit einem Koffer in der Hand, in dem sich phantastische Tierwesen aus der ganzen Welt befinden. Das wäre kein Problem, wenn die Tierwesen auch schön im Koffer bleiben würden. Doch genau das tun sie nicht. Und schon bald muss Newt Scamander nicht nur seine entlaufenen Tierwesen einfangen. Er wird dazu von der eifrigen und neugierigen Agentin Tina Goldstein verfolgt, die für das Zauberei-Ministerium arbeitet, in dem längst nicht alle an einem Strang ziehen. Und als der Bäcker Jacob Kowalski, seines Zeichens unschuldiger No-Maj, auch noch in die ganze Sache verwickelt wird, verliert Scamander so langsam die Kontrolle. Fünf Jahre ist es her, dass Regisseur David Yates und sein Produktionsstab den Zuschauer in die magische Welt der J.K. Rowling entführt haben. Und dennoch entsteht schon in den ersten Minuten dank der atemberaubenden Effekte das Gefühl, man habe diese Welt der fremden Wesen, der Gefahr und der unendlichen Kraft der Fantasie nie verlassen. Zeitlich spielt die Geschichte, für die J.K. Rowling erneut die Vorlage lieferte und erstmals auch das Drehbuch verfasste, siebzig Jahre vor HARRY POTTER. Doch clever werden Zitate eingewoben, Hinweise auf den späteren Verlauf der Geschichte gesetzt, spannende Konflikte etabliert und ein Spannungsbogen mit überraschendem Schlussclou vorbereitet. Dennoch ist der Film auch ein eigenständiges Abenteuer, das mit liebevoll gezeichneten und mitreißenden Charakteren überzeugt, die von einem großartigen Cast voller Spielfreude verkörpert werden. PHANTASTISCHE TIERWESEN UND WO SIE ZU FINDEN SIND ist ein visuell atemberaubendes und begeisterndes neues Kapitel aus einem magischen Universum, bei dem Effekte und Geschichte gleichsam faszinieren. Ein berauschendes Fantasy-Abenteuer für Fans von Harry Potter. Aber selbstverständlich auch für Neueinsteiger, No-Majs und Muggel.

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Radio Heimat

Komödie, Spielfilm. Deutschland 2016.

Deutschland, die 80er Jahre, im Pott. Frank, Pommes, Spüli und Mücke sind mitten in der Pubertät und auf der Suche nach der ersten Liebe. Na ja, der erste Sex wär ja auch schon mal was. Oder ein Kuss. Oder zumindest mal Händchen halten. Am besten mit Carola Rösler. Die ist die schönste im Pott. Oder in der Stadt. Oder zumindest in der Klasse. Doch wie an die Traumfrau rankommen? Vielleicht mal die Eltern fragen. Die haben sich ja in der Tanzschule kennengelernt. Aber das war ja damals. Und wie sagt der Opa immer: „Damals war auch Scheiße!“ Frank Goosens Kurzgeschichten, die von seiner Kindheit und Jugend im Ruhrpott erzählen, bilden die Vorlage für RADIO HEIMAT von Matthias Kutschmann. Jede Minute des Films ist von dem ganz speziellen Lebensgefühl dieses Milieus und dieser Zeit durchzogen. Die Sprache ist deftig, trocken, ganz im Pottdialekt verhaftet und auch die 80er Jahre sind perfekt in Kostüm, Setting und dem großartigen Soundtrack getroffen. Alles ist authentisch und liebevoll konstruiert, sodass man als Zuschauer eine herrlich nostalgische Zeitreise in die Zeit der Fönwelle, der durchgewetzten Turnschuhe und dem übermäßigen Gebrauch an Haargel und Gummibändern antreten kann. Das Herz der Geschichte ist jedoch die Freundschaft der vier Jungs, die von den Nachwuchsdarstellern David Hugo Schmitz, Jan Bülow, Hauke Petersen und Maximilian Mundt überzeugend verkörpert werden. Alle vier sind unterschiedlich und stehen sinnbildlich für verschiedene Typen, mit denen sich aber jeder Zuschauer irgendwie identifizieren kann. Ob der Schüchterne, der Schlaue, der Grobmotorige oder der Maulheld – da erkennt man Freunde von früher. Oder eben auch sich selbst. Die Probleme der Vier sind übliche Teenie-Probleme, die, und das ist fern von Jahrzehnt und Region, nun mal zum Erwachsenenwerden dazugehören. Der Rest des Ensembles glänzt durch große Spielfreude und mit großen Namen wie Peter Lohmeyer, Stephan Kampwirth, Ralf Richter, Elke Heidenreich, und so weiter. Ob Frank das Herz von Carola Rösler am Ende erobern wird, soll hier nicht verraten werden. Doch RADIO HEIMAT gelingt es garantiert, mit seiner großen Wärme, seinem rauen Charme und seinen liebenswerten, weil echten Figuren das Herz des Zuschauers zu erobern. Ein Film so echt wie die Gegend in der er spielt.

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OTS: Deutsche Film und Medienbewertung