Pirmasens – Am 9. November 2020 jährt sich zum 82. Mal die Reichspogromnacht. Vor dem Hintergrund der aktuell gültigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie findet die Gedenkveranstaltung in Form einer stillen Kranzniederlegung statt.
„Die schwierigen Umstände erlauben es uns heuer leider nicht, in gewohnter Form an die Opfer der Pogromnacht zu erinnern“, bedauert der Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick. Er habe sich im Einvernehmen mit seinen Kollegen des Stadtvorstandes, Bürgermeister Michael Maas und Beigeordneten Denis Clauer, darauf verständigt, aufgrund der dramatisch steigenden Infektionszahlen die öffentliche Gedenkveranstaltung abzusagen. „Dies ist uns nicht leicht gefallen, aber der Gesundheitsschutz aller Mitbürgerinnen und Mitbürger hat oberste Priorität“, so Zwick. Der Verwaltungschef weiter: „Gleichwohl möchten wir an am kommenden Montag mit einer stillen Kranzniederlegung in der Synagogengasse innehalten, um an die schrecklichen Geschehnisse des 9. November 1938 zu erinnern“. Zwick wirbt um Verständnis für diesen Schritt und ruft die Bevölkerung dazu auf im Stillen den Opfern zu gedenken.
Die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Pirmasens reicht bis in die Landgrafenzeit zurück. Viele Mitbürger jüdischen Glaubens haben unter anderem in Vereinen, als Geschäftsleute, in der Schuhindustrie, als Ärzte oder im Kulturleben an der Stadtgeschichte maßgeblich mitgewirkt. Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten und den von ihnen veranlassten Repressionen wurden viele Pirmasenser Juden vertrieben und mehr als 270 in Konzentrationslagern ermordet oder in den Tod getrieben. Die Synagoge war in der Nacht zum 10. November 1938 zerstört worden.
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Stadt Pirmasens