Pirmasens – Weiße Flocken zum ersten Advent: Stadt erinnert an Räumpflicht

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Pirmasens -Pirmasens – Pünktlich zum ersten Advent könnte es winterlich werden in der Südwestpfalz. Der Deutsche Wetterdienst rechnet selbst in den tiefen Lagen mit weißen Flocken. Die Schneefallgrenzen liegt nach Angaben der Meteorologen bei 300 bis 400 Metern. Die Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebes der Stadt Pirmasens (WSP) sind bestens vorbereitet, um Eis und Schnee die Zähne zu zeigen. Auch die Bürger sind in der Pflicht, die Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger zu gewährleisten. Darauf macht die Stadtverwaltung aufmerksam.

Jeder private Grundstückseigentümer hat in Pirmasens entsprechend der gültigen Straßenreinigungssatzung die Räum- und Streupflicht für die Bürgersteige und Gehwege. Das Trottoir muss in einer Breite von 1,50 Meter entlang des Grundstückes bis 6.30 Uhr in verkehrssicherem Zustand sein.

Dies gilt nicht nur für bebaute, sondern auch für unbebaute Grundstücke innerhalb der geschlossenen Ortslage. Wenn es das Wetter erforderlich macht, müssen Schneeräumen und Streuen mehrmals am Tage, bis 20 Uhr, wiederholt werden. Gefrorener oder festgefahrener bzw. festgetretener Schnee muss losgehackt und beseitigt werden. Der weggeräumte Schnee ist so zu lagern, dass der Verkehr auf den Fahrbahnen und Gehwegen nicht beeinträchtigt wird. Straßenrinnen, Entwässerungsanlagen, Durchlässe und Gräben müssen frei bleiben, damit das Oberflächenwasser (besonders bei Tauwetter) abfließen kann.

Ebenfalls freizuhalten sind die Hydranten. Glätte wird durch Streuen von abstumpfenden Stoffen, z.B. Sand, beseitigt. Auftaumittel dürfen nur verwendet werden, wenn sie unschädlich sind. Um Schäden jeglicher Art zu vermeiden, sollten maximal zehn Gramm pro Quadratmeter, das ist etwa ein halber Esslöffel Auftaumittel pro Quadratmeter gestreut werden. Gut geeignet ist eine Mischung aus Salz und Sand im Verhältnis 1:10. Bei Grünstreifen und Baumscheiben ist aus Gründen des Umweltschutzes besondere Vorsicht bei Verwendung von Auftaumitteln geboten. Hier sollten nach Möglichkeit nur abstumpfende Streumittel, z. B. Rheinsand, verwendet werden.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Wer seiner Streupflicht nicht nachkommt riskiert eine kostenpflichtige Verwarnung oder ein Bußgeld. Gebrechliche Personen oder Bürger die krank, in Urlaub sind oder beispielsweise wegen eines frühen Dienstbeginns nicht in der Lage sind ihrer Streupflicht nachzukommen, sollten deshalb rechtzeitig daran denken anderen Personen diese Arbeit zu übertragen.

Winterdienst in Zahlen:

Mitarbeiter:

Handstreudienst: rund 60 Personen

Fahrer: 12 (inklusive unserer WSP-Mitarbeiter Werkstatt, die zur Not als Fahrer einspringen können)

Insgesamt sind im Winterdienst direkt etwa 80 Personen eingebunden (inklusive Einsatzleitung, Sachbearbeitung, Kontrolleure, Schlosser).

Was wird gestreut:

Handstreudienst: Sand-Salz-Gemisch (aus Umweltgründen)

Fahrbahn: Feuchtsalz (FS 30)

Salzvorrat: Möglichkeit um circa 1 000 Tonnen Streumaterial zu lagern. Wie in den vergangenen Jahren hat die Stadt eine Art Rahmen­vertrag abgeschlossen. Das bedeutet, dass eine Belieferung innerhalb von 24 Stunden ohne Mehrkosten erfolgt.

Verbrauch: Salz: Sand: Einsatztage:
2008/2009 1.450 to 146 to 30
2009/2010 1.912 to 192 to 36
2010/2011 1.814 to 181 to 38
2011/2012 555 to 100 to 37
2012/2013 1.600 to 200 to 35
2013/2014 61 to 12 to 4
2014/2015 1.400 to 150 to 32
2015/2016 543 to    25 to 12
2016/2017 799 to 32 to 18
2017/2018 760 to 39 to 13
2018/2019 917 to 65 to 17
2019/2020 150 to 17,5 to 5
2020/2021     1.250 to 180 to 30

 

Bei den Einsatztagen handelt es sich um „richtige“ Einsatztage, d. h. nicht nur um das Abstreuen von einzelnen glatten Stellen.

Seit dem Winter 2005/2006 werden die Fahrbahnen mit Feuchtsalz bestreut. Dazu wurden an den Streugeräten zusätzlich Soletanks angebracht. Das Trocken im Streuer mitgeführte Salz wird während der Ausbringung am Streuteller durch diese Sole befeuchtet. Vorteile sind geringere Wehverluste, schnellere und bessere Tauwirkung und deutlich verringerter Salzverbrauch. Diese Maßnahme ist Teil des am 13. November 2006 vom Stadtrat beschlossenen Aktionsplanes zur Verringerung der Feinstaubbelastung in der Stadt und damit ein Beitrag zum vorbeugenden Gesundheitsschutz sowie ein Beitrag zur Reduzierung der Kosten, wie Bürgermeister Michael Maas ergänzt. Aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen wird die Sole nicht fertig bezogen, sondern im Städtischen Fuhrpark selbst hergestellt. Dazu wurde eine Soleaufbereitungsanlage und ein 20 000 Liter-Lagertank installiert.

Verbrauch pro Tag: Witterungsabhängig normaler Streutag bisher ca. 55 to

seit Einführung FS ca. 38 to

 

Einsatzzeiten: Montag bis Samstag: Fahrer ab 4.30 Uhr

Handstreudienst ab 5.00 Uhr

Sonn- und Feiertage: Fahrer ab 5.30 Uhr

Handstreudienst ab 6.00 Uhr

Fahrzeuge u. Geräte: 6 LKW

2 Unimog

mehrere Sonderfahrzeuge wie Geräteträger, kleine Allradschlepper, Kleintraktoren, Baggerlader usw.

 

Es werden insgesamt ca. 240 km Straße betreut (in Stufe 1 bis 3). Im Regelfall muss jede Fahrspur einzeln geräumt und bestreut werden, d.h. bei einmaligem Betreuen sind von den Streufahrzeugen ca. 480 km zu befahren. Im Handstreudienst werden ca. 170 Tm² betreut. Ein „durchschnittlicher Winterdiensteinsatz“ dauert ca. 3 bis 4

Stunden. Danach gehen die städtischen Mitarbeiter wieder an ihre reguläre Arbeit (wochentags). Sonn- und Feiertags können sie dann nach Hause gehen, müssen allerdings im Regelfall in Bereitschaft bleiben, d.h. nach Alarmierung durch die Einsatzleitung haben sie innerhalb kurzer Zeit wieder in ihrem Winterdienstrevier zu sein bzw. mit dem Streufahrzeug auszurücken. Eine große Bitte haben die Fahrer an die Pirmasenser: Durchfahrten für die Räum- und Streufahrzeuge freihalten.

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Stadt Pirmasens