Von Christian Matz
Zugleich muss das Land seine herausragende Position als Forschungs- und Technologiestandort verteidigen; dafür ist Bildung ein elementarer Faktor, Begabungen müssen erkannt und unterstützt werden. Doch offensichtlich gelingt dieser Spagat nicht. Schon seit dem Pisa-Schock vor 15 Jahren ist bekannt, dass der Schulerfolg zu eng an die soziale Herkunft gekoppelt ist. Die erste Weiche wird im Elternhaus gestellt, die zweite – oft endgültige – mit dem Übergang in die weiterführende Schule. Weil an der falschen Stelle gespart wird, sind die schlechten Grundschüler von heute oft die Arbeitslosen von morgen.
Gerade die Schwachen müssen besonders gefördert werden, ohne dabei aber in Gleichmacherei zu verfallen; denn auch das ist eine Erkenntnis der Studien: Es gibt zu wenige Überflieger. Immerhin setzt die Initiative zur Unterstützung von Begabten, die am Montag vorgestellt wurde, ein deutliches Zeichen. Mit 125 Millionen Euro in zehn Jahren sollen leistungsstarke Schüler gefördert werden. Ein Vielfaches wird nötig sein, um auch die Kinder am anderen Ende der Leiter mitzunehmen.
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