Halle (ST) – Die Zahl der ungelernten jungen Arbeitslosen ist in Sachsen-Anhalt gegen den allgemeinen, positiven Trend am Jobmarkt deutlich angestiegen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). Überdurchschnittlich betroffen sind dabei Männer bis 20 Jahre.
Landesweit suchen nach Angaben der Landesarbeitsagentur rund 600 Jugendliche einen Job, ohne ein Ausbildungszeugnis vorweisen zu können – verglichen mit 2013 ist das eine Verdopplung. Gleichzeitig befürchtet die Agentur, dass sich der Azubi-Mangel im Land verschärft. Junge Leute ohne Zeugnis, Ausbildung und Job – das ist keine Spezialität Sachsen-Anhalts.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte der Zeitung: „Von der Schule ins Nix. Das ist auch bundesweit ein Problem.“ Immer noch verließen jährlich 50.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss und hätten damit faktisch keine Chancen auf Ausbildung und ordentliche Arbeit.
„Diese Entwicklung können wir uns in Zeiten wachsenden Fachkräftebedarfs einfach nicht mehr leisten“, sagte Heil. Besonders schwer haben es Jugendliche mit Migrationshintergrund. Auf sie entfällt ein Teil der Steigerung, nach Angaben der Arbeitsagentur ist jeder Fünfte arbeitslose Jugendliche ohne Abschluss Ausländer.
Die Ursachen des Trends sind nach den Erfahrungen der Arbeitsvermittler aber vielfältiger und liegen auch in besonderen persönlichen Verhältnissen begründet.
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell