Presseschau – Halle (ST) – In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es jedes Jahr 100 bis 150 Fälle sogenannter Produkterpressung wie jüngst im Fall des Paketzustellers DHL.
Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf die Beratungsfirma Result Group, die auf Krisenkommunikation spezialisiert ist. Nach Worten von Geschäftsführer Christoph U. Eichel sind vor allem Lebensmittelhersteller mit einer „herausgehobenen Marktposition und bekannten, erfolgreichen Namen“ betroffen.
„Ihre Reputation lässt sich durch Giftdrohungen am stärksten beschädigen“, sagt Eichel. Die geforderten Erpressergelder sind das eine. Der eigentliche Schaden entsteht, wenn Kunden das Produkt meiden.
„Betroffene Unternehmen müssen und sollten auch nicht gleich an die Öffentlichkeit gehen“, sagte Eichel. In vielen Fällen handelt es sich nur um Drohungen, teilweise von verwirrten Menschen. Zudem bestehe die Gefahr, dass Trittbrettfahrer aufspringen. „Die Firmen benötigen jedoch eine Krisenstrategie“, so der Berater.
„60 bis 70 Prozent der deutschen Mittelständler haben diese allerdings nicht.“ Ein Konzept fange damit an, dass die Mitarbeiter der Poststelle sensibilisiert werden. Es müsse einen vorbereiteten Kontakt zum jeweiligen Landeskriminalamt geben und vorbereitete Ablaufpläne sowie einen festgelegten Krisenstab mit verantwortlichen Mitarbeitern.
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