Presseschau – Rheinische Post: Kommentar zur Regierungsbildung – Am Riemen reißen

Von Kristina Dunz

Mittelrhein-Tageblatt - Newsportal - Presseschau - Kommentar -Presseschau – Düsseldorf (NRW) – Wenn vier verschiedene Parteien ein gemeinsames Bündnis für vier Jahre ausloten, ist es keine Schande, dass das ein paar Wochen dauert.

Die Spitzen von CDU, CSU, FDP und Grüne müssen sehr genau prüfen, welche Zugeständnisse sie ihrer jeweiligen Parteibasis und Wählerschaft etwa bei den großen Streitthemen Klimaschutz, Zuwanderung oder Finanzen zumuten können. Insofern sind zweiwöchige mühselige Sondierungen noch kein schlechtes Omen, Jamaika ist keinesfalls verloren.

Beschämend ist aber, wenn gestandene Politiker völlig überzogen provozieren und mit viel Show die eigene Forderung zur Bedingung erklären. Wohlwissend, dass es so keine Koalition geben kann.

Viele Bürger sind schon jetzt genervt und wollen erst wieder etwas hören, wenn es eine Entscheidung gibt. Das schadet dem Ansehen der Politik. Gerade während einer Regierungsbildung müsste das Interesse groß an den Verhandlungen über die künftigen Leitlinien sein.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat es richtig gesagt: „Wir müssen uns jetzt am Riemen reißen.“ So ist es.

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