Ratgeber Recht – Rechte beim Kauf von „Refurbished“-Smartphones

Ratgeber-Recht-und-Urlteil- Deutsches Tageblatt -Ratgeber Recht – Ralf G. aus Heilbronn fragt: Um beim Kauf eines neuen Smartphones zu sparen und Ressourcen zu schonen, möchte ich mir ein generalüberholtes Gerät kaufen. Was gibt es dabei zu beachten? Und welche Rechte habe ich, falls das Smartphone defekt ist?

Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH:

Verschiedene Anbieter haben sich auf generalüberholte Geräte spezialisiert – sie werden auch als „refurbished“ (renoviert, runderneuert) bezeichnet. Je nachdem, was dem Käufer wichtig ist, kann er zwischen verschiedenen Zustandskategorien auswählen: So kann beispielsweise ein Handy im Zustand „gut“ sichtbare Gebrauchsspuren und Kratzer haben, während eines im Zustand „wie neu“ auch neu aussehen sollte. Wer weniger Wert auf die Optik legt, kann also viel Geld sparen. Technisch müssen alle runderneuerten Geräte einwandfrei sein.

Sind sie das nicht, haben Kunden aufgrund der Sachmängelhaftung des Händlers ein Recht auf Gewährleistung. Das heißt: Hat das Gerät bei Übergabe einen Mangel, können Verbraucher dem Händler eine Frist setzen und zunächst Nachbesserung (Reparatur) oder Ersatz fordern. Die Rücksendekosten trägt der Händler. Schlagen zwei Reparaturversuche fehl oder weigert sich der Händler, kann der Kunde weitere Rechte geltend machen – etwa den Kaufpreis mindern oder vom Kauf zurücktreten. Diese Rechte verjähren nach zwei Jahren. Gewerbliche Händler können ihre Gewährleistung bei gebrauchten Waren auf ein Jahr beschränken.

Manche Anbieter von generalüberholten Handys bieten zusätzlich eine freiwillige Garantie an, die zum Teil sogar die zwei Jahre überschreitet. Deren Bedingungen sind allerdings allein Sache des Händlers. Dabei ist normaler Verschleiß kein Mangel. Ob der Händler für optische Mängel haftet, hängt vom vereinbarten Zustand ab. Unabhängig von der Sachmängelhaftung haben Verbraucher das Recht, den Kauf eines online bestellten Handys innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung zu widerrufen. Dann trägt allerdings der Käufer die Rücksendekosten.

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