Der große Schoko-Schock: Wenn Gerichte über Schokolade entscheiden
Regulierungswahn in Deutschland (eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte) – Es war einmal eine kleine, aber feine Schokoladenmanufaktur in Deutschland, die sich dachte: „Hey, Dubai klingt doch edel! Warum nennen wir unsere neue Schokolade nicht einfach Dubai-Schokolade? Klingt nach 1001 Nacht, nach Luxus, nach Goldpalästen und Kamelen, die Milch geben!“ Gesagt, getan. Die Verpackung bekam einen goldenen Glanz, ein paar Palmen als Deko – fertig war das süße Meisterwerk.
Doch dann passierte, was in Deutschland passieren muss: Der Regulierungswahn erwachte.
Die Freude hielt nicht lange. Eines Morgens klopfte es an der Tür der Manufaktur. Drei Herren in dunklen Anzügen und mit ernsten Mienen standen davor. Einer hielt eine Aktenmappe, ein anderer einen Maßstab (warum auch immer), und der dritte sah aus, als hätte er seit Wochen keine Schokolade mehr gegessen – dementsprechend gefährlich wirkte er.
„Guten Tag!“, begann der Anführer mit amtlicher Stimme. „Wir sind vom Landgericht Köln. Uns ist zu Ohren gekommen, dass Sie hier Dubai-Schokolade verkaufen. Nun ja… das Problem ist: Sie wird nicht in Dubai hergestellt!“
„Ja, und?“ fragte der Fabrikchef.
„Das ist IRREFÜHREND!“ donnerte der Mann mit der Aktenmappe. „Wenn etwas Dubai heißt, dann muss es auch in Dubai hergestellt sein! Sonst denken die Kunden, sie essen arabischen Sand statt deutscher Kakaobohnen!“
Der Chef der Manufaktur rieb sich nachdenklich das Kinn. „Naja, aber Nürnberger Lebkuchen kommen doch auch nicht immer aus Nürnberg? Und Berliner dürfen doch auch außerhalb Berlins existieren?“
„Tja!“, sagte der Mann mit der Aktenmappe triumphierend. „Aber Dubai ist kein Gebäck! Und schon gar keine Stadt in Deutschland! Also: Entweder Sie verlegen Ihre gesamte Produktion in die Vereinigten Arabischen Emirate oder Sie ändern den Namen!“
„Was schlagen Sie also vor?“ fragte der Fabrikchef resigniert.
„Sie haben zwei Optionen:
- Sie verlegen Ihre gesamte Produktion nach Dubai!
- Sie ändern den Namen auf etwas weniger… problematisches.“
„Na gut“, seufzte der Fabrikchef. „Dann nennen wir sie Orient-Schokolade!“
„Geht nicht, das wäre kulturelle Aneignung!“
„Dann 1001-Nacht-Schokolade?“
„Zu viele Zahlen! Die Verbraucher könnten denken, es gäbe eine Schokoladenlotterie!“
„Wüstenschoki?“
„Zu verallgemeinernd!“
„Feinsand-Nougat?“
„Mikroplastik-verdächtig!“
„Schokolade?“
„Viel zu unpräzise!“
Nach stundenlangen Diskussionen wurde ein Kompromiss gefunden:
Der neue offizielle Name lautete:
👉 „Dunkle, kakaohaltige Süßware mit geografisch uneindeutiger Benennung“.
„Perfekt!“, rief der Aktenmann begeistert.
Währenddessen, in einer großen Schokoladenfabrik am anderen Ende Deutschlands, starrte der Produktionsleiter von Mars-Riegeln fassungslos auf eine Schlagzeile:
„LANDGERICHT KÖLN URTEILT: DUBAI-SCHOKOLADE MUSS AUS DUBAI KOMMEN!“
Sein Gesicht wurde blass. „Wenn das Schule macht… dann… dann…“
Er griff sich an die Stirn.
„Dann müssen wir Mars-Riegel auf dem Mars herstellen!“
Totenstille.
Ein Azubi wagte sich vor. „Dann… dann sehen wir schwarz für den Mars-Riegel!“
Panische Unruhe brach aus.
„Wie soll das gehen?!“ rief der Entwicklungschef. „Wir haben doch noch nicht mal eine Rakete!“
„Wir rufen Elon Musk an!“, rief der Marketingchef. „Wenn der schon E-Autos ins All schießt, kann er doch wohl eine Schokofabrik auf dem Mars bauen!“
„Beruhigen Sie sich!“, versuchte der Produktionsleiter die Panik zu stoppen. „Noch ist nichts entschieden!“
Doch es war zu spät. Noch am selben Tag erreichte sie ein Brief der „Kommission für ehrliche Süßwarenbezeichnungen“. Darin stand:
„Die Verwendung des Namens Mars für eine kakaohaltige Süßware ist unzulässig, sofern diese nicht mindestens zu 51 % auf dem Mars produziert wird.“
„Das war’s…“, murmelte der Produktionsleiter. „Der Regulierungswahn hat uns endgültig erwischt.“
„Nicht unbedingt…“, überlegte der Chef. „Wir nennen ihn einfach um! Wie wäre es mit „Erden-Schokoriegel“?“
„Zu allgemein.“
„Schokostange mit Planetenkontext?“
„Klingt wie Astronautennahrung!“
„Kakaohaltiger Riegel mit universellem Bezug?“
„Genehmigt!“
Und so kam es, dass der Mars-Riegel in Deutschland offiziell als „Kakaohaltiger Riegel mit universellem Bezug“ verkauft wurde – während in der Werbekampagne eine Rakete durchs All flog.
Das Ende? Wohl kaum.
Denn Gerüchten zufolge wurde gerade eine Petition eingereicht, um zu klären, ob die Milka-Kuh überhaupt lila sein darf oder ob das irreführende Werbung ist… (hk)🧐🍫🚀