Saarland / Dorf-Lindscheid / Saarbrücken – „Ein Flurbereinigungsverfahren im Bereich Dorf-Lindscheid sehe ich als große Chance, um die Entwicklung des ländlichen Raums hier im Bohnental voranzutreiben“, so Umweltminister Reinhold Jost. Der Minister informierte gemeinsam mit Fachleuten des Ministeriums und des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung (LVGL) im proppenvollen Lindscheider Vereinshaus über das geplante Verfahren zur Bodenneuordnung.
Eine Analyse durch das LVGL hatte offenbart, dass gerade in Waldbereichen des Hochwaldes und St. Wendeler Landes starke Strukturdefizite vorliegen, die durch eine Landentwicklung aufgehoben werden können. Unter anderem ist die Erschließung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen mit öffentlichen Wegen völlig unbefriedigend. Die Felder ebenso wie die Waldbereiche, die sich in dem betroffenen Gebiet überwiegend in privater Hand befinden, sind gekennzeichnet durch unwirtschaftliche Kleinparzellierung, starke Eigentumszersplitterungen und die erwähnte mangelnde Erschließung. Die Waldgrundstücke haben durchschnittlich eine Fläche von 15 Ar.
„Mittels der Flurbereinigung können Strukturen geschaffen werden, die zum Beispiel auch Kleinprivatwaldbesitzern eine wirtschaftliche Waldbewirtschaftung ermöglichen und für die Zukunft sicherstellen. Neben den betrieblichen Verbesserungen für die Eigentümer werden darüber hinaus auch gesamtgesellschaftlich positive Wirkungen, etwa für den Umweltschutz, erzielt“, betonte Jost. Die Projektuntersuchung der Flurbereinigungsbehörde habe gezeigt, dass Maßnahmen der Agrarstrukturverbesserung, der Waldbewirtschaftung, der naturnahen Entwicklung von Gewässern, des Naturschutzes und der Landschaftspflege sinnvoll und notwendig sind.
Der Minister verwies auch auf die hohe Wertschöpfung, die durch ein solches Flurbereinigungsverfahren erzielt werden könne: „75 Prozent der Kosten etwa für Wegebau und Landschaftspflege werden von Bund und Land übernommen. Bei einer Neuordnung von rund 2400 Flurstücken in einem Verfahrensgebiet mit einer Größe von etwa 550 Hektar fließt also viel Geld in die Region.“
Insgesamt werden rund 500 Eigentümer in das Verfahren eingebunden sein. Drei Kommunen (Tholey, Schmelz, Wadern) sind beteiligt. „Ein Novum“, wie Jost sagte, „diese interkommunale Zusammenarbeit könnte Vorbild für künftige Verfahren werden“.
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Text: Sabine Schorr
Pressesprecherin