St. Wendel (SL) – Eine Welle von Anrufen falscher Polizeibeamter hat am Montagnachmittag bis späten Abend das Stadtgebiet von St. Wendel regelrecht überschwemmt.
Im Zeitraum zwischen 12:00 h und 23:00 h wurden 25 dieser Anrufe an die Polizeiinspektion St. Wendel herangetragen. Erfahrungsgemäß dürfte die Dunkelziffer noch wesentlich höher liegen. Betroffen waren Mitbürger im Alter zwischen 58 und 97 Jahren.
In keinem der bekannt gewordenen Fälle kam es bislang zu einem Schaden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die immer gleiche Tätergruppe handelt. Mit der Nennung eines möglichst geläufigen Namens, in den bekannt gewordenen Fällen war es häufig ein angeblicher Markus Schmidt von der Kriminalpolizei, und der Legende, die Polizei habe in der Nähe Einbrecher festgenommen und der Name des Angerufenen sei bei den Festgenommenen gefunden worden, wird zunächst versucht, Auskünfte zu Wertgegenständen und Vermögensverhältnissen auszuspionieren.
Hierbei kommen auch technische Mittel zum Einsatz, wie die Übermittlung einer scheinbar vertrauten Telefonnummer auf das Telefondisplay des Angerufenen. In weiteren Schritten wird versucht, die Übergabe von Vermögensgegenständen und Bargeld zu erreichen. Die Täter nutzen bewusst die Urängste vieler Mitbürger aus: die Angst, Opfer einer Straftat zu werden, einem Einbruch oder einer Gewalttat hilflos ausgeliefert zu sein.
Die Polizei rät, bei ungebetenen Anrufen und unbekannten Anrufern gegenüber ein gesundes Misstrauen zu bewahren. Die Polizei wird am Telefon niemals nach Vermögensverhältnissen fragen! Die einfachste Möglichkeit, dem von den Tätern ausgeübten Druck zu entgehen, ist das Beenden des Gespräches. Legen Sie einfach auf!.
Die Polizei hält unter der Seite www.polizei-beratung.de Informationen zu zahlreichen Kriminalitätsphänomenen bereit, unter anderem auch zu den „Falschen Polizisten am Telefon“. Neben der rein textlichen Beschreibung wird die Vorgehensweise der Betrüger auch durch einen Kurzfilm und einen Comic anschaulich dargestellt.
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Polizei St. Wendel