Tierfreundlicher Garten – Sommer-Ratgeber: So kommen unsere heimischen Wildtiere gut durch die Hitze

Mittelrhein-Tageblatt-Deutsches-Tageblatt-Garten-Tipps-Magazin-Ratgeber

Tierfreundlicher GartenSommer-Ratgeber für einen tierfreundlichen Garten: So kommen unsere heimischen Wildtiere gut durch die Hitze. VIER PFOTEN gibt Tipps für tiergerechtes Gärtnern.

Der Sommer ist da und unsere heimischen Wildtiere sind jetzt gern gesehene Gäste in unseren Gärten und auf dem Balkon. Doch bei anhaltender Hitze und Trockenheit haben Singvögel, Insekten, Igel und Co. es immer schwerer, ausreichend Nahrung und Wasser in der Umgebung zu finden. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Sie durch tiergerechtes Gärtnern helfen können, unseren heimischen Wildtieren im Sommer das Leben zu erleichtern.

Wer Blumen pflanzt, hilft der Natur. Ein blühender Garten sieht nicht nur schön aus, sondern ist eine wichtige Nahrungsquelle für unzählige Insekten. Lavendel etwa gedeiht sowohl in Beeten als auch in Kübeln auf dem Balkon. Die duftenden Blüten ziehen Hummeln und Bienen an. Sonnenblumen gibt es in verschiedenen Größen und eignen sich für Garten, Terrasse oder Balkon. Während der Blüte sind die gelben Blumen eine ergiebige Futterquelle für Insekten. Lässt man sie ausblühen und bis in den Herbst hinein stehen, können sich Vögel von den proteinreichen Samen ernähren. Auch Disteln können eine Zierde sein, die Blüten sind bei Schmetterlingen begehrt. Die ausgeblühten Samenstände bieten zahlreichen Insekten ein geeignetes Plätzchen für Eier oder Larven und zum Überwintern. „Von einem blütenreichen Garten oder Balkon profitieren nicht nur Insekten, sondern immer auch Vögel. Pflanzen ziehen Käfer, Bienen und weitere zahlreiche Insekten an, die für Meisen, Amseln und viele andere Vögel eine lebenswichtige Nahrungsquelle sind“, erklärt Eva Lindenschmidt.

Igel willkommen heißen
Igel sind nützliche Gartenhelfer, denn auf ihrem Speiseplan stehen überwiegend Schnecken und Insekten, die in Gemüse- und Blumenbeeten Schäden verursachen können. Die stacheligen Säugetiere brauchen nicht nur im Winter ein sicheres Quartier. Wer über einen Garten verfügt, kann mit ein bisschen Reisig, trockenem Laub und Zweigen attraktive Rückzugmöglichkeiten für die Tiere schaffen. Solche lockeren Haufen aus Gartenabfällen bieten außerdem vielen Insekten eine Zuflucht, die für einen gesunden Garten lebenswichtig sind. „Solche natürlichen Unterschlüpfe sind wertvoll für viele Tiere. Um die Igel nicht zu stören, sollte der Laubhaufen unbedingt an einer Stelle bleiben und nicht von einer Ecke in die andere gekehrt werden. Dazu sollte man dem Drang widerstehen, ständig nachzuschauen, ob schon ein Igel eingezogen ist“, so die Wildtierexpertin.

Leckere Snacks für Eichhörnchen
Eichhörnchen sind beliebte Gäste in Gärten und auf dem Balkon – sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. Doch sehr gepflegte Terrassen, Steingärten oder monotone Balkone machen es den Nagern immer schwerer, Nahrung zu finden. Um den Tieren zu helfen, kann man kleine Futterhäuser aufstellen oder alternativ standfeste Schalen mit naturbelassenen Nüssen, Gurke, Weintrauben oder Kürbis- und Sonnenblumenkernen füllen und zur Selbstbedienung anbieten. Futterschalen und -häuser sollten nicht auf dem Boden, sondern erhöht stehen, damit die Eichhörnchen nicht so leicht Opfer von z.B. Katzen werden, wenn sie sich am Boden aufhalten und mit der Nahrung beschäftigt sind.

Hitze macht durstig
Egal ob Meise, Igel, Eichhörnchen oder Biene – Tiere brauchen zum Überleben Wasser. In langen Trockenzeiten und an heißen Tagen ist das wertvolle Nass oft rar. Insekten, Vögel und andere tierische Gartenbesucher freuen sich daher über kleine Wasserquellen. Einfach hier und da kleine Schälchen an einer geschützten Stelle aufstellen, sodass die Tiere ungestört trinken können. Das Wasser sollte regelmäßig ausgetauscht werden. Wer einen Gartenteich oder einen Zierbrunnen besitzt, sollte Äste oder Zweige als natürliche Rettungsleitern platzieren. So können Mäuse oder auch Eichhörnchen leichter rausklettern, falls sie bei der Suche nach Wasser hineinfallen. „Man sollte außerdem darauf achten, den Wassernapf nicht unbedingt neben dem Kratzbaum der Katze oder bei dem Lieblingsliegeplatz des Hundes zu platzieren, das könnte durstige Wildtiere abschrecken“, so die VIER PFOTEN-Expertin Eva Lindenschmidt

***
Text: VIER PFOTEN