Urbar / St. Goar – Am 16.08.2020, gegen 20.00 Uhr wurde der Absturz eines Heißluftballon gemeldet.
Ersten Ermittlungen zufolge wurde der blaue Ballon mit seinen sieben Insassen in Höhe Urbar bei Oberwesel beim Landeanflug von einem Windstoß erfasst. Der Korb schlug dann mehrfach auf dem Acker auf, wodurch vier Personen aus dem Korb geschleudert wurden. Dann wurde der Ballon den Berg hinunter in Richtung Rhein geschleift.
Er verfing sich oberhalb des in der Ortslage St. Goar – Loreley befindlichem Tunnelportals im steilen, unwegsamen Hang in den Bäumen. Dort wurden die restlichen drei Insassen aufgefunden und durch die Höhenretter der Stadt Boppard aus Ihrer Lage befreit. Die aufwendige Rettungsaktion, bei der deutlich über hundert Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, DB-Notfallmanager und Polizei im Einsatz waren, wurde zudem durch aufziehendes Unwetter erschwert. Alle beteiligten Personen wurden mit Hubschraubern oder Rettungswagen in die Krankenhäuser nach Koblenz, Boppard und Mainz verbracht.
Der Ballonführer wurde durch den Unfall so schwer verletzt, dass er kurz darauf seinen Verletzungen erlag. Zwei weitere Schwerstverletzte sind zwischenzeitlich außer Lebensgefahr. Während der Rettungsaktion war die B 9 als auch die Bahnstrecke zwischen St. Goar und Oberwesel vollgesperrt. Wie es genau zu dem Unglück kam, wird nun durch das Luftfahrbundesamt und die Polizei ermittelt. Der Ballon wird erst in den nächsten Tagen geborgen werden. Da nicht auszuschließen ist, dass der Ballon (z.B. durch eine Böe) in Bewegung kommen und auf die Bahnlinie rutschen könnte, sichert das THW die Stelle ab.
Der Bahnverkehr wurde wieder freigegeben. Der Straßenverkehr auf B 9 ist mit einer Ampelregelung ebenfalls wieder halbseitig befahrbar.