Welt-Adipositas-Tag 2025 – Am 4. März 2025 wird weltweit der Welt-Adipositas-Tag begangen – ein Tag, der nicht nur auf die steigende Zahl der Betroffenen aufmerksam macht, sondern auch auf die zugrunde liegenden Ursachen. Besonders Menschen mit niedrigem Einkommen sind überdurchschnittlich häufig von Adipositas betroffen. Doch warum ist das so? Und wie lässt sich dieser Trend stoppen?
Armut und Adipositas – eine ungesunde Verbindung
Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass Adipositas kein reines Ernährungsproblem ist, sondern oft auch mit sozialer Ungleichheit zusammenhängt. Familien mit geringem Einkommen greifen aus finanziellen Gründen häufiger zu stark verarbeiteten, kalorienreichen Lebensmitteln, die günstiger sind als frische, gesunde Alternativen.
Hinzu kommt ein Mangel an Bewegungsmöglichkeiten: Während wohlhabendere Haushalte sich Sport- und Freizeitaktivitäten leisten können, fehlen sozial benachteiligten Gruppen oft die Mittel und die Infrastruktur für regelmäßige körperliche Aktivität.
Gesunde Ernährung – ein Luxus?
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung gilt als Schlüssel zur Prävention von Adipositas. Doch wer sich gesund ernähren will, muss tief in die Tasche greifen. Hochwertige Proteine aus magerem Fleisch, Fisch oder pflanzlichen Quellen, frisches Gemüse und unverarbeitete Lebensmittel sind deutlich teurer als Fast Food, Fertiggerichte oder zuckerhaltige Snacks. Dies führt dazu, dass Menschen mit einem geringen Budget oft auf billige, energiereiche Nahrungsmittel zurückgreifen – mit fatalen Folgen für die Gesundheit.
Ernährungsempfehlung: Protein statt Kohlenhydrate
Gesundheits- und Ernährungsberater Holger Korsten empfiehlt eine Ernährung, die reich an Proteinen ist und weitgehend auf Kohlenhydrate verzichtet. Proteine aus hochwertigen Quellen wie Fisch, magerem Fleisch, Eiern, Hülsenfrüchten und Nüssen fördern den Muskelaufbau, sättigen länger und helfen dabei, Heißhungerattacken zu vermeiden. Im Gegensatz dazu führen einfache Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten und Zucker oft zu Blutzuckerschwankungen und fördern die Einlagerung von Fett.
Eine bewusste Ernährung mit einem höheren Anteil an Proteinen kann dabei helfen, das Gewicht zu regulieren und langfristig gesund zu bleiben. Doch damit gesunde Lebensmittel für alle erschwinglich werden, müssen auch politische Maßnahmen ergriffen werden – etwa eine Subventionierung gesunder Produkte oder eine stärkere Besteuerung von stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker- und Fettgehalt.
Was muss sich ändern?
Um die Adipositas-Krise in den Griff zu bekommen, müssen gesunde Lebensmittel für alle zugänglich sein. Das erfordert ein Umdenken in Politik und Wirtschaft:
- Förderung von Aufklärungsprogrammen über gesunde Ernährung, insbesondere in Schulen und sozialen Brennpunkten
- Subventionen für frische, unverarbeitete Lebensmittel
- Einschränkungen für Werbung ungesunder Lebensmittel, insbesondere für Kinder
- Förderung kostenfreier Sport- und Bewegungsangebote für sozial schwache Gruppen
Der Welt-Adipositas-Tag 2025 ist eine Mahnung an Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, gemeinsam Lösungen zu finden. Denn ohne konsequente Maßnahmen wird die Adipositas-Epidemie weiterhin wachsen – mit gravierenden Folgen für Gesundheitssysteme und die Lebensqualität unzähliger Menschen (hk).