E-Commerce wird immer wichtiger
Wirtschaft – Frankfurt am Main / München – Laut des Deloitte-Reports „Global Powers of Retailing 2017“ bleibt Wal-Mart trotz negativen Umsatzwachstums der weltweit größte Einzelhändler mit einem vier Mal höheren Ertrag als die zweitplatzierte Costco Corporation. Wie schon im Vorjahr findet sich die Schwarz Unternehmenstreuhand auf Platz vier. Aldi, das vom siebten auf den achten Platz rutschte, komplettiert die deutsche Präsenz in den Top Ten. Die Metro-Gruppe gehörte im Geschäftsjahr 2015 nicht mehr zur Weltspitze. „Aufgestiegen“ ist Amazon, was die steigende Bedeutung des Online-Segments widerspiegelt. Sämtliche Unternehmen der Top 250 kommen zusammengerechnet auf einen Umsatz von 4,31 Billionen US-Dollar und eine Nettogewinnspanne von 3 Prozent.
„Mehr denn je entscheidet das Kauferlebnis heute über Erfolg und Misserfolg der Händler. Qualität kommt vor Quantität – zumindest in den Industriestaaten. Für die einzelnen Handelsunternehmen ist das ebenso eine Herausforderung wie die zunehmende Fragmentierung der Branche“, erklärt Karsten Hollasch, Partner und Leiter Consumer Business bei Deloitte.
Schwarz und Aldi mit starkem Wachstum
Obwohl unangefochtener Spitzenreiter, musste Wal-Mart zum ersten Mal seit 1970 einen Ertragsrückgang hinnehmen – ganz anders als die Schwarz-Gruppe, die trotz des schwachen Euros im Geschäftsjahr 2015 kräftig zulegen konnte. Mit 94,4 Milliarden US-Dollar Umsatz lag der Konzern deutlich vor seinem Wettbewerber Aldi mit geschätzten 82,1 Milliarden US-Dollar. Beim Umsatzwachstum hatte jedoch Aldi mit 11,5 Prozent gegenüber 8,1 Prozent bei Schwarz die Nase vorn. Beide überflügelten das Wachstum aller übrigen Top-Ten-Anbieter deutlich- mit Ausnahme von Walgreens und Amazon. Etwas mehr als 68 Milliarden US-Dollar Umsatz reichten für die Metro AG für Platz 13.
Von Bauhaus bis Tengelmann – deutsche Handelsgrößen in der Top 250
Insgesamt erzielten die 250 bedeutendsten Handelsunternehmen der Welt währungsbereinigt ein Wachstum von 5,2 Prozent – 90 Prozent derjenigen, die ihre Zahlen veröffentlichen, agierten profitabel. Neben den „Großen Drei“ aus Deutschland finden sich mit der Edeka Group (Platz 18), Rewe Combine (22), Otto (92), dm (106), Tengelmann (109), Rossmann (111), der Globus Holding (122) und C&A (124) weitere deutsche Anbieter unter den größten 150 Handelshäusern. Bauhaus (165), Deichmann (180), McKesson (194), die Müller Holding (219), Hornbach (225) und Norma (249) komplettieren die deutsche Top-250-Teilnehmerliste.
International gut aufgestellt
Mit 17 Unternehmen unter den Top 250 stellt Deutschland das größte europäische Kontingent. Dabei konnten sich die deutschen Unternehmen positiv vom gesamteuropäischen Trend absetzen und das beste Ergebnis seit 2010 erzielen – jedoch mit einer Gewinnspanne von gerade einmal einem Prozent. Insgesamt 47 Prozent der Erträge wurden im Geschäftsjahr 2015 im Ausland erwirtschaftet, zusammen mit französischen Händlern verfügten die deutschen Anbieter über das am besten ausgebaute Auslandsnetz.
Top 10 globale Einzelhändler Rang Unternehmen Land Umsatz 2015
(Vorjahr) (Mio. $)
1 (1) Wal-Mart Stores, Inc. USA 482.130
2 (2) Costco Wholesale Corporation USA 116.199
3 (3) The Kroger Co. USA 109.830
4 (4) Schwarz Unternehmens Treuhand KG Dt. 94.448
5 (10) Walgreens Boots Alliance, Inc. USA 89.631
6 (9) The Home Depot Inc. USA 88.519
7 (6) Carrefour S.A. Frankreich 84.856
8 (7) Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG* Dt. 82.164
9 (5) Tesco PLC UK 81.019
10 (12) Amazon.com.Inc USA 79.268
Gesamt 1.308.065
*Aldi Nord und Aldi Süd
Veränderungen im Ranking werden ausschließlich von den jeweiligen Umsatzzahlen bestimmt: Eine starke Währung gegenüber dem US-Dollar kann dazu führen, dass Unternehmen, die in einer anderen funktionalen Währung als dem US-Dollar berichten, besser im Ranking dargestellt sind. So stieg 2013 beispielsweise der Euro im Vergleich zum US-Dollar, während sich das Britische Pfund schwächer entwickelt hat.
„Nach Sektoren betrachtet lief es 2015 für Kleidungs- und Accessoire-Händler am besten, während die sogenannten ‚Diversifizierten‘ das geringste Wachstum erzielten. Als wichtigster Wachstumstreiber hat sich einmal mehr der E-Commerce erwiesen. Zwar wuchsen die betreffenden Anbieter etwas langsamer als in den Vorjahren, der Zuwachs liegt aber immer noch deutlich höher als im traditionellen Handel. Mit Otto, Zalando und Metro finden sich drei deutsche unter den Top-50-E-Händlern“, ergänzt Hollasch.
Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/GPANv zum Download.
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